Als der Sammler Thomas Olbricht 2010 in Berlin-Mitte sein Privatmuseum “me collectors” eröffnete, rümpften viele die Nase. In den Bau für eine der größten Kunstsammlungen Europas hatte der Mediziner auch eine permanente “Wunderkammer” mit Objekten aus Barock und Renaissance integriert: Ein Kokosnuss-Pokal Alexander von Humboldts stand neben einem präparierten Krokodil und alten Kabinettmöbel. Olbricht wollte die Besucher damit das Staunen lehren. Andere monierten die Wiederkehr einer vormodernen, dynastischen Öffentlichkeit.
Henning Ritter hätte das nicht gewundert. Denn die Wunderkammer ist der Dreh- und Angelpunkt des modernen Kunstsystems, dessen Herausbildung der 1943 geborene und 2013 verstorbene, ehemalige Redakteur der „FAZ“ in seinem postum erschienenen Buch über “Kunst und Künstler” nachzeichnet. (Deutschlandradio Kultur)
Vorläufer des Museums
Von Ingo Arend
Deutschlandradio Kultur vom 20.03.2014
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Henning Ritter:
Die Wiederkehr der Wunderkammer.
Über Kunst und Künstler
Hanser Berlin, Berlin 2014
256 Seiten, 19,90 Euro
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Bild: The Archduke Leopold Wilhelm in His Gallery at Brussels by David Teniers the Younger (1610-1690) 1651. Kunsthistorisches Museum, Vienna
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