Kathrin Romberg inszeniert die 6. Berlin-Biennale als Hauptseminar in Realismus-Theorie
Ein junger Mann arbeitet in einer heruntergekommenen, alten Lagerhalle. Der Boden ist über und über mit Modemagazinen und Lifestyle-Magazinen bedeckt: Vogue, Elle, GQ-Style. Mit einer Gasmaske und Gummihandschuhen bewehrt, steht er an Plastikwannen, in die er Aceton gegossen hat. Hektisch versucht er, von elektronischer Musik angetrieben, mit dem Ätzmittel die Farbe von den Magazinseiten abzuwischen.
Auch wenn der Protagonist von Andrey Kuzkins Video Resistance, eine Mischung aus Ikonoklast und Sisyphos, am Ende feststellen muss, dass er machtlos ist gegen die Bilder. Man kann die Arbeit des russischen Künstlers gar nicht anders lesen, denn als programmatisches Fanal. In der Eingangshalle des Zentralgebäudes der Berlin-Biennale, in einem alten, stillgelegten Kaufhaus am Kreuzberger Oranienplatz, wird der Besucher direkt und unmissverständlich auf eine Maxime der Veranstaltung eingestimmt: Lasst alle Hoffnung auf verführerische Bilder fahren. Wir kämpfen gegen die Medienindustrie. …mehr (Ingo Arend, der Freitag)
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