Kristen Stewart gehört zu den Darstellerinnen, die von der seriösen Filmkritik kaum wahrgenommen werden. Doch ihre Fan-Gemeinde ist riesig: Teenies in aller Welt schmachten mit ihr, wenn sie im Part der super-keuschen Bella durch die bisher dreiteilige „Twilight“-Sage (in Deutschland: „Biss zum …“) kitscht. Jetzt aber gucken auch die Rezensenten genauer hin. Denn Kristen Stewart fesselt als fragile Charakterinterpretin in der Tragikomödie „Willkommen bei den Rileys“. Kristen Stewart verkörpert die zentrale Figur: Amateur-Stripperin und Nutte Mallory. Die 20-jährige kann sich in der Rolle nicht auf ihr attraktives Äußeres verlassen. Sensibilität ist gefragt. Und die bietet sie.
Mallory wird zur Ziehtochter von Doug (James Gandolfini) und Lois (Melissa Leo). Der Unfalltod ihrer halbwüchsigen Tochter hat das Ehepaar in eine tiefe Krise gestürzt. Mallory baut sie wieder auf. Doch sie machen bei der Wahltochter dieselben Fehler wie einst mit der eigenen Tochter. Eine Katastrophe droht. – So sentimental, wie es sich liest, ist die Story nicht. Regisseur Jake Scott erzählt fern von Schnulzen-Klischees. Der Sohn von Ridley Scott („Alien“) versteht es, psychologische Tiefe in die Inszenierung einzubringen. Sehr publikumswirksam.
Neben Kristen Stewart bestechen Melissa Leo („21 Gramm“) und James Gandolfini, Star der komischen Fernseh-Mafia-Serie „Die Sopranos“. Die drei machen den Film im Zusammenspiel zum Ereignis.
Peter Claus
Willkommen bei den Rileys, Jake Scott (USA, Großbritannien 2010)
Bilder: Arsenal
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