Die Kunst, eine Zeichnung zu fahren Welthaltiger Blick, luzide Vergleiche: Der Essayist John Berger hat mit „Bentos Skizzenbuch“ sein wohl persönlichstes Werk vorgelegt. Wer in den siebziger Jahren „Ways of Seeing“ sah, schwärmt bis heute davon. Den Titel trugen damals… Weiterlesen →
Kindheit 1955, Teenage Angst, sechzig Jahre später Lukas Jüligers großartiges Graphic Novel-Debüt „Vakuum“ und David Smalls autobiographische Bild-Erzählung „Stiche“ Es gibt großartige, meistens amerikanische Romane über das, was man so „Teenage Angst“ nennt. Nicht nur das Gefühl, aus der Geborgenheit… Weiterlesen →
Michael Hardt und Antonio Negri wollen die Krise ohne die Eliten lösen und setzen auf selbstverwaltete Gemeingüter Überrascht und wie elektrisiert reagierten selbst professionelle Beobachter des Weltgeschehens auf die Ereignisse des Jahres 2011. Beginnend mit der Jasminrevolution in Tunesien fegte… Weiterlesen →
Wenn der Titel „Europe Central“ stimmt, dann ist Europa im Zentrum eine Kriegslandschaft. Und es ist offen, ob Europa darin untergegangen oder entstanden ist. Die zerklüftete Topographie in William T. Vollmanns gigantischem Geschichtsroman umfasst das Gebiet des Deutschen Reiches und… Weiterlesen →
Alles Freunde Wie er denn den Feuerbach fände, fragte Andreas Platthaus zum Auftakt der Veranstaltung mit Werner Spies im Feuerbachsaal der Kunsthalle Karlsruhe. „Das Verhältnis wird besser“, entgegnete der mit Texten über Picasso und Max Ernst bekanntgewordene Kunstschriftsteller diplomatisch und… Weiterlesen →
Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus Die Krise hält Europa fest im Griff, und ein Ende scheint nicht in Sicht. Schwere und Dauer der ökonomischen Malaise erklären sich auch aus ihrem langen Vorlauf. Denn 2008 kulminierte eine Entwicklung, die mehr… Weiterlesen →
Prophet der Transparenz im Zeichen von Misstrauen, Verdacht und Überwachung Erste deutsche Ausgabe der „Panoptikum“-Briefe des englischen Utilitaristen Jeremy Bentham. Ein Band zwischen Argwohn gegenüber einem Kontrollfreak und neuer Bewunderung für einen Sozialreformer „Bentham gilt als Prophet der totalen Überwachung,… Weiterlesen →
Alle deine Gesichter Der Kunsthistoriker und Medientheoretiker Hans Belting hat die erste Geschichte des Gesichts geschrieben. Es wurde daraus ein Plädoyer fürs Kulturprodukt. Die Maske vom Gesicht reißen. So hartnäckig wie sich eine populäre Metapher hält, zeigt das, für wie… Weiterlesen →
Die „Schneckenmühle“ ist ein Ferienlager für Kinder und Jugendliche am Rand des Erzgebirges hinter Dresden. Es existiert heute noch, aber in Jochen Schmidts Roman „Schneckenmühle“ ist es Ort des Geschehens im Sommer 1989, kurz vor dem Untergang der DDR. Davon… Weiterlesen →
Die Pistole des Gastwirts, die dann verschwand Steven Naifeh und Gregory White Smith widerlegen in ihrer voluminösen Biografie Vincent van Goghs die These der Selbsttötung „Ein brodelndes Hirn, das seine Lava unwiderstehlich in alle Schluchten der Kunst ergießt, ein schreckliches,… Weiterlesen →
Nummer 2, oder Die Arbeit der Rationalisierungsmaschinen gebiert Ungeheuer „Ego – Das Spiel des Lebens“ ist ein kulturkritisches Lamento. Das ist erst einmal weder gut noch schlecht. Es ist ein Genre, und Genres haben Regeln, Absichten, Konventionen und Sprechweisen…. Weiterlesen →
Das Monopol der Politiker Pierre Bourdieu als bekannten Theoretiker vorzustellen, wäre noch untertrieben. Um die Jahrtausendwende war kaum ein europäischer Intellektueller so prägend wie der französische Soziologe. Und auch elf Jahre nach seinem Tod bleibt er ein über die Grenzen… Weiterlesen →
Ein ganz und gar amerikanischer Roman über eine bestimmte Lebensart Aus den USA ist diesem Buch ein vernehmliches Raunen vorausgeeilt: Der Bestseller wurde von der New York Times unter die Top Ten des Jahres 2011 eingereiht. Dabei wurde Chad Harbachs… Weiterlesen →
Ein Gefühl unter der Oberfläche Alan Hollinghursts Roman spürt dem Unerklärlichen eines Lebenswegs nach Chronist des schwulen Lebens in Großbritannien. Dieses Etikett haftet dem englischen Schriftsteller Alan Hollinghurst an, seit ihm 1988 mit dem Roman „Die Schwimmbad-Bibliothek!“ der Durchbruch gelang…. Weiterlesen →
0,1% und 2012 Am Ende des Katastrophenthrillers 2012 retten sich die Superreichen in Archen vor dem Weltuntergang. Wer nicht zu dieser verschwindend geringen wie übermächtigen Gruppe gehört, hat kaum eine Chance zu überleben. Vermutlich dürfen auch die Heerscharen von Arbeitern,… Weiterlesen →
Geweint und geknutscht Vor zwei Jahren starb der Theaterregisseur Christoph Schlingensief. Mit dem schönen Memoirenband «Ich weiß, ich war’s» ist er noch einmal ganz bei uns. Das einzig Schlimme an Christoph Schlingensief ist, dass er nicht mehr ist. Dass er… Weiterlesen →
Ein praktischer Utopist bei der Arbeit „Buster Keaton oder die Liebe zur Geometrie“: Klaus Nüchterns erfrischend puristische Analyse der Filmsprache des ersten modernen Komikers „Keaton erscheint von der Sicht des Zuschauers aus wie ein Somnambule, wie ein zerstreuter und anscheinend… Weiterlesen →
Er ist schon ein sonderbarer Mensch, dieser Werner Herzog. Und das schönste: die Hälfte von ihm ist ohnehin erfunden, oder, um es mit den Worten des Regisseurs auszudrücken, in die Form von „ekstatischer Wahrheit“ gebracht. Die andere Hälfte wandert als… Weiterlesen →
Fortgesetzter Kommentar Wolfgang Fritz Haug hat bleibende Verdienste: als Herausgeber der Zeitschrift „Das Argument“ und der deutschen Übersetzung der Gefängnisbriefe von Antonio Gramsci sowie als Organisator des Historisch-Kritischen Wörterbuchs des Marxismus. Seine „Kritik der Warenästhetik“ und seine Einführungen ins „Kapital“… Weiterlesen →
Wo sind nur die jungen, edlen Ritter? Gefangen in einem Teufelskreis: Mit dem beklemmenden Roman „Teheran, Stadt ohne Himmel“ beendet der iranische Schriftsteller Amir Hassan Cheheltan seine Teheran-Trilogie Als der iranische Präsident Ahmadinedschad Ende September vor der UNO in New… Weiterlesen →
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