David (Peter Weiss) liebt Maria (Anne Schäfer). Franz (Clemens Schick) liebt sie auch. Und die junge Frau liebt offenbar beide Männer, die nichts voneinander ahnen. Für jeden ist sie die perfekte Partnerin. Doch dann verschwindet die kapriziöse junge Frau spurlos. Die zwei Kerle machen sich auf die Suche – und finden erst einmal nur heraus, dass es den jeweils anderen gab und gibt. In der Not tun sie sich zusammen. Schritt für Schritt entdecken sie dabei Erstaunliches an der verschwundenen Doppel-Geliebten und an sich selbst. Justizbeamter David und Franz, Saftschubse in einer Bar mit dem seltsamen Namen „Cindy liebt mich nicht!“, stoßen vor allem auf die Schattenseiten in ihrem eigenen Inneren. De Reise quer durch Deutschland und nach Dänemark wird also vor allem zu einer Fahrt der Selbsterkenntnis. Und die muss nicht unbedingt angenehm sein – dafür aber urkomisch. Die Komödie mit Knacks verdankt den beiden Hauptdarstellern ihre stärksten Momente. Wenn Peter Weiss und Clemens Schick ans „Eingemachte“ männlicher Selbstbeweihräucherung gehen, ist das komisch und anrührend zugleich. Debütantin Hannah Schweier hat den Bestseller von Jochen-Martin Gutsch und Juan Moreno mit lockerer Hand auf die Kinoleinwand übertragen. Der launige Film ist ein Muss für alle Männer, die ihre Spezies noch immer für „das starke Geschlecht“ halten, und für alle Frauen, die endlich mal lernen wollen, wie sie ewig gestrigen Möchtegernmachos eine Lektion erteilen können.
Peter Claus
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