Der Bau der Cheops-Pyramide ist für Ismail Kadaré ein Sinnbild für aktuellere Verschwendung. Sei es das gigantische Bunkersystem in seinem Heimatland Albanien oder die kapitalistische Wirtschaft an sich. Ein grandioser Erzähler und Spezialist für bizarre Machtverhältnisse.
Hauptfigur und Zentrum des Geschehens ist die Cheops-Pyramide. Sie bestimmt das Denken der handelnden Personen schon zu einem Zeitpunkt, als sie noch gar nicht existiert. Sie ist die eigentliche Herrscherin und beherrscht schließlich sogar den Pharao, der sie errichten lässt als Zeichen seiner Macht und seiner mumifizierten Unsterblichkeit. Dabei ist Cheops dem Pyramidenbau zunächst eher abgeneigt, er kann mit dieser Tradition nichts anfangen, bis ihn seine Hofastrologen eines besseren belehren. (Deutschlandradio Kultur)
Metapher der Macht
Von Jörg Magenau
Buchkritik; Deutschlandradio Kultur vom 30-05-2014
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Bild: Cheops Pyramide; CC BY-SA 3.0 Berthold Werner
Ismail Kadaré: Die Pyramide
Aus dem Albanischen von Joachim Röhm
S. Fischer, Frankfurt/Main 2014
160 Seiten, 19,99 Euro
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