Rückblick auf die 1970-er Jahre: Erik (Ulrich Thomsen) erbt eine Villa in Kopenhagen. Seine Frau Anna (Trine Dyrholm) kommt auf die Idee, in dem für das Paar viel zu großen Haus eine Kommune zu gründen. So geschieht’s. Doch das Zusammensein mit Tochter und Freunden ist schwieriger als gedacht …
Bei der diesjährigen Berlinale war nach der ersten Aufführung des Films klar: Trine Dyrholm muss den Bären als Beste Darstellerin bekommen. Sie hat ihn bekommen. Zu Recht. Ihr Porträt einer Frau, der das Leben zu entgleiten droht, fasziniert mit Facettenreichtum und packt mit emotionaler Intensität. Trine Dyrholm ist das A und O des Films.
Winterberg, der als Kind und Jugendlicher in einer Kommune gelebt hat, überzeugt dieses Mal in Gänze – jedoch nicht so wie mit anderen seiner Filme. Die Story wirkt über einige Strecken hinweg zu bemüht fröhlich, zu sehr auf Pointen hin geschneidert. Trotzdem: unterhaltsam ist das allemal. Und wenn dann mit dem Umstand, dass sich Erik in eine Studentin verliebt und Anna vorschlägt, sie doch in die Kommune aufzunehmen, harte Dramatik zum Tragen kommt, reift der Film auch zum packenden Drama. Wer sich davon mitreißen lässt, dürfte Trine Dyrholm in der Rolle der Anna nie wieder vergessen.
Peter Claus
Bilder © Christian Geisnæs (prokino)
Die Kommune, von Thomas Vinterberg (Dänemark 2016)
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