Neu ist es nicht, das sich Spielfilme mit dem Thema „Tod auf eigenen Wunsch“ auseinandersetzen. Natürlich sind sie nahezu alle verständnisvoll und plädieren auf das Recht, selbst zu entscheiden, wann Schluss ist. Das ist auch dieses Mal so.
Doch eine klitzekleine Akzentverschiebung macht’s besonders spannend und anrührend: der Spielfilm schaut auch sehr genau darauf, was es für die, die wissend einen Freund oder Angehörigen verlieren werden, bedeutet, mit diesem Wissen auf das Kommende zu leben. Großes Plus des Films: nicht einen Moment blitzt so was wie Sentimentalität auf. Der Erzählton ist durchweg trocken, fast schnoddrig, das Schauspiel fern von Posen, die Dialoge sind messerscharf. Dabei wird Sterben und Trauer nichts von ihrem Schmerz und auch nichts von ihrem Schrecken genommen. Und wenn’s komisch, wird, dann wirklich tragikomisch. Die scheinbar banale Frage, was mit dem Hund werden soll, wenn jemand den Tod für sich wünscht und sich ans Planen macht, wird hier mit erstaunlicher Tiefe beantwortet.
Ricardo Darín und Javier Cámara überzeugen vollkommen in den Rollen eines Freundespaares. Der eine will von der Bühne des Lebens abtreten, der andere ihn daran hindern. Beide verändern sich im Miteinander während nur weniger Tage. Beide lernen voneinander. Der Zuschauer lernt von Beiden.
Peter Claus
© Ascot Elite (Universum Film)
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