Weihnachtszeit schönste Zeit? Von wegen. Für vier junge Leute ist es eine Zeit des Verloren-Seins, abgeschoben in eine psychiatrische Anstalt. Wird es eine Zeit, die sie weiterbringt?
Der stille Film überrascht damit, dass er kaum so etwas wie eine Geschichte erzählt. Die Protagonisten werden in Episoden vorgestellt. Vieles mutet an, wie verfilmte Tagebucheinträge. Alle Beteiligten sind über die Figur eines überaus sensiblen Psychiaters (gespielt von Clemens Schick) miteinander verbunden. Ihm gelingt es, ihr Selbstvertrauen zu stärken, oder sie doch zumindest versuchen zu lassen, sich selbst besser zu verstehen und damit das Selbstbewusstsein anzufüttern. Neben Clemens Schick zeigen die jungen Akteure Jella Haase, Paula Beer, Moritz Leu und Jannis Niewöhner beachtliche Leistungen. Dank ihrer Intensität lässt man sich gern auf den spröden Film ein.
Am Ende, großes Plus des Films, gibt’s keine hübsch verpackten Lebensweisheiten. Das Publikum bekommt Denkanstöße. Nicht das schlechteste Geschenk zu Weihnachten!
Peter Claus
Bilder: Port au Prince Pictures
4 Könige, von Theresa von Elzt (Deutschland 2015)
- „Rosenmontag For Future“ Oder: Lachen schult das freie Denken - 9. Februar 2020
- Thilo Wydra: Hitchcock´s Blondes - 15. Dezember 2019
- Junges Schauspiel am D’haus: „Antigone“ von Sophokles - 10. November 2019
Schreibe einen Kommentar