Vor nun auch schon fast zwei Jahrzehnten landete Regisseur Cameron Crowe mit „Jerry Maguire – Spiel des Lebens“ einen Hit und wies sich als sensibler Erzähler aus. Damals wusste er Gefühl und Verstand wohl auszubalancieren. Nichts davon in seinem neuen Film. Hier badet er bis zum geht-nicht-mehr in Kitsch. Was besonders ärgerlich ist, weil dafür tolle Schauspieler verschlissen werden, etwa Bradley Cooper, Emma Stone, Rachel McAdams, Bill Murray, John Krasinski und Alec Baldwin.
Erzählt wird eine neue Variante der alten Geschichte vom Mann zwischen zwei Frauen. Das ganze spielt im Milieu von Industrie und Militär – und auf Hawaii. Da darf nicht nur die Musik schmalzen. Militärklamotten-Mief, Romantik und Klamauk, Love Story, Psycho-Drama und Familiensaga – und obendrein Hawaii-Werbung – der Film will alles sein und bietet nichts. Man wird schamrot im Kinosessel, derart peinlich ist die Story. Da können die Schauspieler nichts retten. Auch Cameron Crowe konnte es nicht. Wollte er wohl auch nicht. Er hat das Drehbuch zu dem Quatsch selbst verfasst.
Peter Claus
Bilder: Fox
Aloha – Die Chance auf Glück, von Cameron Crowe (USA 2015)
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