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Regisseur und Drehbuchautor David Ayer gebührt Respekt: sein Anti-Kriegsfilm ist kritisch, er glorifiziert nichts und niemanden.

Gezeigt werden die mörderischen Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges auf Durchschnittsleute wie Norman. Der Jungspund ist einer von den Unzähligen, die von den Herrschenden als Kanonenfutter angesehen werden. Und der Film zeigt, was das heißt. Klar also, dass keine „schöne“ Geschichte erzählt wird. Es geht hart zu, sehr hart. Die Brutalität des sanktionierten Tötens wird mit aller Deutlichkeit gezeigt. Und gezeigt wird ebenso, wie Menschen dadurch vertieren. Schade nur, dass einige der Action-Szene doch arg deutlich nach den Regeln des Unterhaltungsmarktes arrangiert worden sind. Weniger „Glamour“ wäre hier mehr gewesen.

Brad Pitt spielt als Truppenchef mit oft beängstigender Intensität. Er zeigt einen Mann, der für eine gute Sache kämpft, die Ausrottung des Faschismus. Doch er zeigt auch, dass in diesem Mann die Grenze zwischen Gut und Böse sehr schwammig ist. Neben ihm zeigt Shia LaBeouf sein Können zeigen. Herausragend: Logan Lerman, der vor drei Jahren in der misslungenen „Drei Musketiere“-Neuauflage keine gute Figur als D’Artagnan machen konnte, zeigt als Norman, was in ihm steckt. Selten ist es zuvor einem Schauspieler gelungen, Angst, nackte Angst, derart deutlich spürbar werden zu lassen. Das überträgt sich aufs Publikum. Man geht tatsächlich schweißnass aus dem Kino.

Peter Claus

 Bilder: Sony Pictures

Herz aus Stahl, von David Ayer (USA 2014)