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Eine bezwingende Ballade von der Unmöglichkeit, den Sinn des Lebens zu finden. Ausgangspunkt: ein verschwundenes Meer. Marat (Egor Beroev), einziger Überlebender jener Katastrophe, die zu der Tragödie geführt hat, wird nun von seinem Dorf geächtet. Er wird als Schuldiger ausgemacht. Verzweifelt macht er sich auf, seine Unschuld zu beweisen. Dazu zieht er ein Schiffswrack übers Trockene. Ist er verrückt geworden? Oder kann er so, das Meer zurückgewinnen?

Ein Mann, eine Aufgabe, Einsamkeit. Marat geht gleichsam in sich selbst verloren, nicht einmal die Liebe einer Frau scheint ihn erreichen zu können… – Märchenhafte Motive, Volksglaube, Folklore (im besten Sinn!) werden zu einem faszinierenden Reigen um Geheimnisse, Sehnsüchte, Hoffnungen, Wut, Tapferkeit. Freilich: Man braucht als Zuschauer viel Phantasie, um das alles für sich zusammen zu bringen. Und man braucht Geduld. Nur wer ein Kino surrealer Bilderfluten schätzt, wird sein Vergnügen haben.

Peter Claus

Waiting for the Sea, von Bakhtiar Khudojnazarov (Frankreich/ Belgien/ Rumänien/ Deutschland/ Kasachstan 2012)

Bilder: Pallas Film