Nach zwei (an den Kinokassen recht erfolgreichen) „Schneewittchen“-Adaptionen nun also „Dornröschen“. Der Spielfilm in 3D kommt aus dem Hause Disney und orientiert sich zu einem großen Teil an dem vor 55 Jahren herausgekommenen berühmten Disney-Zeichentrickklassiker. Wobei aber auch einige neue Akzente gesetzt werden. Die Story konzentriert sich nämlich auf die Fee Maleficent (in jungen Jahren von Isobelle Molloy gespielt, dann von Angelina Jolie). Warum ist sie derart böse, dass sie die arme Prinzessin Aurora (Elle Fanning) in einen endlosen Tiefschlaf versetzt? Diese Frage bestimmt alles Geschehen. Und die Antwort fällt durchaus originell aus.
Dumm nur, dass Powerfrau Angelina Jolie nicht nur kaum was zu spielen hat, sie ist schlichtweg fehlbesetzt. Denn die Titelheldin ist eine melancholische Grüblerin. Und die liegt der, mit einigen Maskentricks ins geradezu überirdische stilisierten, Angelina Jolie partout nicht. Man glaubt nicht, was man sieht. Was nicht an einem Zuviel tricktechnische Effekte liegt. Bei aller Lust am Schwelgen in Formen und Farben (beziehungsweise Düsternis!) bleibt doch erfreulich viel Raum für die menschliche Dimension des Dramas um die in Wahrheit gar nicht so böse, sondern vom Schicksal ins Reich des Bösen getriebene Fee.
Dennoch: es bleibt viel zu schauen und zu staunen. In Erinnerung bleibt Sam Riley, der sich nicht nur wunderbar in Tiere verwandeln darf, sondern auch, in Menschengestalt, wunderbar agiert. Seine wenigen Szenen bleiben in Erinnerung.
Peter Claus
Maleficent – Die dunkle Fee, von Robert Stromberg (USA 2014)
Bilder: Walt Disney
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