Vor einigen Jahren hatte Cédric Klapisch mit „L’ Auberge“ die Lacher auf seiner Seite. Auch die Fortsetzung gefiel. Nun lässt er Xavier, Isabelle, Wendy und Martine noch einmal aufeinander treffen. Doch der zweite Nachschlag ist doch arg dünn geraten.
Die Studenten von einst sind in die Jahre gekommen. Xavier (Romain Duris), inzwischen 40, Vater zweier Kinder, ist in Not. Sein Verleger will ein neues Buch. Zudem hat ihn Wendy (Kelly Relly) verlassen und ist mit Sack und Pack und den Kindern nach New York zu einem neuen Partner (Peter Hermann) abgehauen. Xavier geht ebenfalls in die Metropole. Freundin Isabelle (Cécile De France) und ihre Lebensgefährtin Ju (Sandrine Holt) haben Platz für ihn. Xavier sucht das Glück, eine Wohnung und Stoff zum Schreiben. Als Martine (Audrey Tautou), seine ganz große Liebe von einst, auftaucht, häufen sich die Probleme. Was ja nicht das Schlechteste für einen Schriftsteller mit Ladehemmung ist…
So konstruiert, wie sich die Story in der Kurzfassung liest, ist sie leider auch. Da nutzen auch witzige Einfälle, wie der Einsatz von Tricktechnik, nichts, um dem Ganzen Glanz zu geben. Und zu oft wird Gevatter Zufall bemüht. Zudem wird die Figur des Autors zu sehr als Spiegel von Klapisch selbst missbraucht. Das wirkt dann regelrecht manieriert.
Schließlich werden gar Schopenhauer und Hegel in persona beschworen. Doch der Ausflug ins Philosophische passt einfach nicht zu der an sich sehr leichtgewichtigen Geschichte vom Suchen und Finden der Liebe. Witz und Charme, wie in den Vorgängerfilmen zu finden, bleiben dabei zu sehr auf der Strecke.
Peter Claus
Beziehungsweise New York, von Cédric Klapisch (Frankreich 2014)
Bilder: © Studiocanal
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