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Wer’s sommerlich leicht, ganz leicht, mag, wer schnurstracks der Realität entfliehen möchte, wird hier immerhin mit darstellerischem Können, und Gespür des Regisseurs Paul Feig für Tempo und Rhythmus, belohnt. Das ist ja schon eine Menge in der Flut dussliger Möchtegern-Komödien, die nicht mal den Status „Klamotte“ verdienen. Die Geschichte, die erzählt wird, ist so alt wie doof: zwei Frauen müssen zusammenarbeiten, können sich erst mal nicht ausstehen und werden dann ein Pfundsteam. Gab’s noch nie, nein, natürlich nicht…

Inhaltlich ist das Unternehmen also vollkommen uninteressant. Die Hauptdarstellerinnen Sandra Bullock und Melissa McCarthy hieven den schlingernden Äppelkahn nun auch nicht auf Luxusliner-Niveau. Doch mit spürbarer Lust am Rumalbern sorgen sie für unbeschwerten Spaß. Den gönnt man sich dank der Beiden wohl mal gern (am besten im Freiluftkino) zu einer Tüte Popcorn und ’ner Himbeer-Limo. Dazu sollte man seine halbwüchsigen Kinder unbedingt mitnehmen. Denn in dem (für Zuschauer ab 12 Jahren zugelassenen) Film können sie Sprüche zum Fluchen lernen, die sich unsereins als angepasster Erwachsener nicht mal zu denken wagt, erst recht nicht auszusprechen. Von Frauen lernen, heißt eben siegen lernen. Schade nur, dass die Drehbuchautorin Katie Dippold nicht in diese Kategorie gehört. Was sie sich so ausgedacht hat, ist nicht der Rede wert. Man staunt nur, was die beiden Protagonistinnen und ihr Regisseur aus dem Nichts an Vorlage rausgeholt haben.

Peter Claus

Taffe Mädels, von Paul Feig  (USA 2013)

Bilder: © Twentieth Century Fox