Ein Schmankerl für Filmfreaks – und sowieso ein Genuss für alle Kinobesucher, die, ob sie Hitchcocks Filme nun kennen oder nicht, geschliffene Konversationskomödien zu schätzen wissen.
Die Handlung hangelt sich an den Dreharbeiten zum 1960 in die Kinos gekommenen Horror-Gemälde „Psycho“ entlang. Das Auf und Ab um Besetzung, Finanzierung und Realisation ist die Folie, um die sich an Fakten und Fiktion entlang hangelnde Geschichte der Ehe von Alfred (Anthony Hopkins) und Alma (Helen Mirren) zu erzählen. Rasch ist klar: Sie ist die (lebens)klügere von Beiden. Er, das von Ticks und Obsessionen geplagte Dickerchen, das Stars macht, weil er selbst gern ein Star ist, wird mehr und mehr als kleiner Wicht entlarvt. Das ist komisch und rührend, weil Mirren und Hopkins nicht zu sehr aufs Satirische setzen und durchweg Sympathie für die Figuren spüren lassen. Ein schöner Spaß.
Um die zwei Hauptdarsteller ist eine ganze Riege von Prominenz angetreten, berühmte Menschen wiederauferstehen zu lassen, sei es die Aktrice Janet Leigh (Scarlett Johansson), Hitchcocks Sekretärin (Toni Collette) oder „Psycho“-Star Anthony Perkins (James D’Arcy). Vor allem Dank der Klasse des Schauspielensembles gehört der Film zu den raren Juwelen in der nun schon üppig glitzernden Reihe von Biopics. Sehr amüsant, ein leichtes Vergnügen.
Peter Claus
Hitchcock, von Sacha Gervasi (USA 2012)
Bilder: Fox
- „Rosenmontag For Future“ Oder: Lachen schult das freie Denken - 9. Februar 2020
- Thilo Wydra: Hitchcock´s Blondes - 15. Dezember 2019
- Junges Schauspiel am D’haus: „Antigone“ von Sophokles - 10. November 2019
Schreibe einen Kommentar