Hitchcock hat es, mein ich, mal gesagt: die besten Filme lassen sich nach den schlechtesten Romanen drehen. Scheint zu stimmen. Clint Eastwood hat es vor Jahren als Regisseur und Hauptdarsteller neben Meryl Streep mit „Brücken am Fluss“ eindrücklich bestätigt. Lasse Hallström tut’s nun mit der Adaption von Nicholas Sparks Bestseller „Safe Haven – Wie ein Licht in der Nacht“.
Schwedens derzeit erfolgreichster Regisseur in Hollywood lädt zu ungehemmtem, fröhlichem Schluchzen. Hallström spielt ausdauernd auf der Klaviatur übergroßer Gefühle. Sparks’ Geschichte um eine jungen Frau (Julianne Hough), die einige düstere Schatten der Vergangenheit abschütteln möchte, gibt ihm reichlich Gelegenheit dazu. Er macht daraus ein Märchen von der Macht. Das fasziniert, weil er es ernst nimmt, todernst gleichsam, und, wie einst Douglas Sirk in seinen berühmten Melodramen der 1950er Jahre, bei allem Schwören aufs Schicksal die Zuschauer doch nicht für dumm verkauft und klar signalisiert: jede und jeder ist für die Verwirklichung seines persönlichen Glücksanspruchs selbst verantwortlich.
Mit Julianne Hough und Josh Duhamel als Love-Interest hat er ein Hauptdarsteller-Duo, das noch die wildesten emotionalen Purzelbäume glaubhaft vermitteln kann. Denn zwischen den Beiden knistert und funkelt es absolut überzeugend. Da schnäuzen sich denn wohl auch sonst eher nüchterne Filmbesucher gern mal ins Taschentuch. Dürfen sie. Denn hier wird nicht unter Niveau gekitscht.
Peter Claus
Safe Haven – Wie ein Licht in der Nacht, von Lasse Hallström (USA 2013)
Bilder: Senator
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