Weihnachtszeit gleich Märchenzeit. Und im Kino heisst’s: Süßer die Kassen nie klingeln. Peter Jackson füllte sie bereits mit seiner „Der Herr der Ringe“-Adaption. J. R. R. Tolkiens Hobbit-Vorgeschichte zu „Herr der Ringe“ dürfte die Fans zu Jubel-Chören animieren.
„Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ ist pures Krach-Bumm-Zisch. Das braucht’s, um die doch recht zähe Geschichte in Gang zu halten. Die Welt der Zauberer und Zwerge wird in überbordenden Bildern lebendig. Das Fantasy-Reich Mittelerde wird in einem üppigen Bilderbogen zum Abenteuerspielplatz kindlichen Zuschnitts in 3D. Doch nicht nur dieser technische Aspekt ist bemerkenswert. Ebenso ist es der, dass die übliche Abfolge von 24 Bildern pro Sekunde verdoppelt wurde. Hier rattern 48 Bilder pro Sekunde durch den Projektor. Damit wird eine bisher wohl nie erreichte Schärfe erreicht. Und die sorgt dafür, dass die geradezu hyperrealistischen Bilder oftmals aussehen, als wären sie im Computer „gemalt“ worden. Das ist sehr gewöhnungsbedürftig.
Stars wie Cate Blanchett, Ian McKellen, Hugo Weaving und Christopher Lee, in Cameos auch Ian Holm und Elijah Wood, sorgen für schauspielerische Klasse. Mit Fortschreiten der Handlung, die sich zunächst, vor allem für Leute, die keine Fans der literarischen Vorlage sind, recht albern ausnimmt, kommen dann auch Abenteuerfreunde auf ihre Kosten. Die Schwerter rasseln und zum Spaß kommen einige hübsche Gruselmomente. Immerhin.
Peter Claus
Der Hobbit: Eine unerwartete Reise, von Peter Jackson (USA/ Neuseeland 2012)
Bilder: Warner
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