Regie-Debütantin Leslye Headland wurde in Locarno, da zeigte sie ihren Film auf der Piazza Grande, nicht müde, zu erzählen, sie habe den ersten Spielfilm mit unanständigen, sich dauernd daneben benehmenden Frauen gedreht. Wahrscheinlich beginnt die Filmhistorie für die Newcomerin erst mit den diversen Highschool-Kreisch-Klamotten. Von Mae West und Co. hat sie vermutlich nie gehört. Schade. Würde sie deren Komödien kennen, hätte sie vielleicht einen halbwegs ansehbaren Spaß hingekriegt. Das Minimum an Story hetzt drei Zicken in den Vorbereitungsstress zur Hochzeit der besten Freundin. Die ist wirklich ein fetter Wonneproppen, während das Trio nur aus anämischen Bohnenstangen besteht. Weshalb die drei wohl so lebensuntüchtig sind, dass Erbrochenes, Blut oder Sperma unentwegt an ihnen kleben oder von ihnen verteilt werden. Wirklich witzig ist in diesem Fall nur der deutsche Verleihtitel mit seiner Doppeldeutigkeit. Ansonsten ödet einen der Beweis, dass sich Frauen wie die dämlichsten Männer benehmen, bewegen und auch so reden können, nur an. Traurig, dass eine hoch begabte Schauspielerin wie Kirsten Dunst bei solchem Blödsinn unterirdischer Art mitmacht (oder mitmachen muss?). Ein absolutes No-Go!
Peter Claus
Die Hochzeit unserer dicksten Freundin, von Leslye Headland (USA 2012)
Bilder: Studiocanal
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