Der überdrehte Titel lässt Schlimmstes befürchten. Das tritt dann nicht ein. Doch eitel Freude will auch nicht aufkommen. Liebe, Hass und alles Mögliche an emotionalem Auf und Nieder wird hier wie in einem Grabbeltisch am Eingang zu einem Billigsupermarkt angeboten. Zwei Mädchen zwischen Kindheit und Erwachsensein auf der Suche nach sich selbst. That’s it. Das nicht gerade originelle Thema wird optisch durch viel Firlefanz aufgemotzt. Wahrhaftigkeit wird dadurch nicht erreicht.
Gedreht hat den Film die bildende Künstlerin Ziska Riemann. Ihr Gespür für Pop peppt den Film durchaus auf. Nur: Die Verpackung ist sehr viel attraktiver als der Inhalt. Das langweilt denn doch arg rasch. Da verfliegt die Freude an der stilistischen Originalität bald, macht erst Ratlosigkeit, dann sogar einigem Ärger Platz. Ärger, weil hier ein wichtiges Thema an gestalterische Eitelkeiten verraten wird.
Peter Claus
Lollipop Monster, Ziska Riemann (Deutschland 2011)
Bilder: Salzgeber & Co.
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