Als Mensch, der aufgewachsen ist mit sowjetischen Märchenfilmen, den Kinderbüchern von Erich Kästner und einer Großmutter, die eine begeisternde Erzählerin Grimmscher und anderer Geschichten war, darf mir Harry Potter egal sein. Die Bücher finde ich nett, auch weil es da nicht selten angenehm menschelt, dazu hat Autorin Rowling, jedenfalls lässt sie solche Lesart zu, auch einiges an Zivilisationskritik in all dem Brimborium verpackt. Sympathisch ist mir zudem, dass die Bücher – das jedenfalls schwören nahezu alle Sachverständigen – weltweit wieder die Lust von Kindern am Lesen geweckt haben. Und die Filme? Gedröhn und Gebrüll. Ja, das ist toll gemacht, und, ja, da spielen großartige Schauspieler, wie Maggie Smith, um nur eine zu nennen. Nur: Der Zauber, den ich in den Büchern immerhin ahnen konnte – in den Filmen habe ich ihn kaum entdeckt. Nun also das Finale. Nahezu alle Kritiker sind sich einig, dass es nichts zu meckern gibt. Gut inszeniert, gut gespielt. Kann man niemand madig machen, will ich auch gar nicht. Die Fans werden sich ergötzen. Der enorme Erfolg, in nur zehn Jahren acht Filme herausgebracht und dabei global eine immense Fangemeinde bei Laune gehalten zu haben, soll nicht kleingeredet werden. Das ist ohne Abstriche beachtlich. Amüsiere sich also, wer mag – und akzeptiere, dass es Leute gibt, denen das Ende der Potter-Serie bei aller Liebe zum Kino einfach schnurzpiepegal ist.
Peter Claus
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2, David Yates (USA/Großbritannien 2011)
Bilder: 2011 Warner Bros. Entertainment Inc. Harry Potter Publishing Rights
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