Deutsche Verleihtitel sind ja immer wieder für blöde Überraschungen gut. Das vor drei Jahren beim Filmfestival Venedig uraufgeführte Drama „The Burning Plain“ mit „Auf brennender Erde“ zu übersetzen, ist schlichtweg nur dusslig.
Kurz die Story: Ein Wohnmobil brennt. In den Überresten finden sich zwei Leichen, Gina (Kim Basinger) und Nick (Joaquim de Almeida). Zu Lebzeiten waren sie verheiratet, jedoch nicht miteinander. Was ist passiert? – Die Suche nach Antwort auf diese Frage und dazu die Rätsel um einige andere Schicksale, die mit der Geschichte von Gina und Nick verwoben sind, werden von Regiedebütant Guillermo Arriaga üppig in Szene gesetzt. Der Name ist Filmkennern ein Begriff für Klasse. Guillermo Arriaga schrieb die Drehbücher zu internationalen Erfolgen wie „Babel“ und „21 Gramm“. Liebe wider alle Konventionen, Schuld und Sühne, Rache und Schmerz – das sind Stichworte, die, so oberflächlich sie anmuten, typisch für die von ihm entwickelten Storys sind. In seinem Regiedebüt bleibt Guillermo Arriaga „typisch“. Heißt auch: es geht melancholisch zu. Wer das mag, wird seine Freude daran haben. Nur: Die zeitlichen Verschachtelungen, die sich Arriaga ausgedacht hat, wirken abgezirkelt. Damit kommt er plumpem Kunstgewerbe recht nah. Leider. Schauspielerisch wird nämlich Feinstes geboten. Neben Kim Basinger kann Charlize Theron ihr Können voll und ganz entfalten. Die zwei bewahren den Film davor, in die Untiefen eines Rührstücks abzurutschen. Ihretwegen lohnt der Besuch.
Peter Claus
Auf brennender Erde, Guillermo Arriaga (USA 2008)
Bilder: Capelight Pictures
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