Professor Josef Stock und seine Frau Mizzi führen eine Ehe, die am Ende scheint; schon längst leben sie nebeneinander, statt miteinander. Ihr Tag beginnt mit den Austausch angewiderter Blicke, man geht sich aus dem Weg, agiert mal gleichgültig, mal misstrauisch. Im Kontrast dazu, das Ehebündnis von Mizzis Freundin Charlotte und deren Gatten, Dr. Braun. Harmonisch läuft die Zweisamkeit, das Interesse am Partner scheint noch groß. Und so könnte es den Rest des Lebens weitergehen, hätte Mizzi nicht ein Auge auf den Angetrauten ihrer besten Freundin geworfen und würde nicht unablässig ihre Verführungskünste an ihm ausprobieren. Währenddessen versucht Dr. Brauns Kollege Charlotte zu bezirzen. Und als wäre dies noch nicht genug, verdächtigt Charlotte ihren Mann Interesse an einer anderen Frau zu haben, und bittet ihre Freundin Mizzi ihn im Auge zu behalten. Der Bock wird zum Gärtner. Zu aller Konfusion schaltet Professor Stock einen Privatdetektiv ein, um seine Frau des Ehebruchs zu überführen um sich scheiden lassen zu können.
Ernst Lubitschs zweiter Film in Hollywood und sein erster für Warner Brothers. Dort hielt man ihn 3 Jahre, bevor er seine Klassiker bei Paramount und MGM drehte. Zu Recht könnte man Lubitsch als den Meister der Romantic Comedy nennen. Wie kaum ein anderer verstand er es, Frau und Mann aufeinander treffen zu lassen und durch das Jonglieren mit überraschenden Wendungen, Täuschungen und den geschlechterspezifischen Missverständnissen die Protagonisten wieder zu entzweien. Generell hatte er einen Hang zum Spiel mit dem Rollenverständnis der Geschlechter.
„Die Ehe im Kreise“ ist die perfekte Schablone für Romcoms, und fast 90 Jahre alt. Nichts wirkt aufgesetzt oder lächerlich. Es wird mit Klischees gespielt, sie werden nicht bedient. Alles scheint logisch und nachvollziehbar. Das Musterbeispiel einer Romantic Comedy. Trotz der verworren wirkende Story kann man der Geschichte ohne Probleme folgen. Diese kapriziös und leicht wirkende Geschichte verfilmte Lubitsch 1932 nochmals. „Eine Stunde mit Dir“ war dann aber kein Stummfilm mehr. Diesmal wurde es ein Musical.
- Clean, Shaven (Lodge Kerrigan) - 6. Oktober 2011
- Peppermint Candy (Lee Chang-dong) - 21. August 2011
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