Dwayne Johnson, © Universal Pictures

Action-Star Dwayne Douglas Johnson wurde als Wrestler „The Rock“ bekannt. Er galt als die große Actionhoffnung des neuen Jahrhunderts und sollte mit Filmen wie The Scorpion King, Welcome to the Jungle und Doom in die Fußstapfen von Arnold Schwarzenegger treten.

Johnson wuchs auf Hawaii auf. Eine Karriere auf Footballer in Miami musste er  wegen einer Knieverletzung beenden: Nach dem Studienabschluss in der Kriminologie startete er seine Erfolgskarriere als Wrestler. Er war „The People’s Champion“ und „The Great One“. Als der Wrestling-Charakter The Rock sprach er von sich oft nur  in der dritten Person und rief: „Just Bring It!“ oder „Lay a smack down on your candy arse“.

1998 gewann er die erste von insgesamt sieben WWF Championships – so viele hatte noch niemand gewonnen. Nach diesem Titel begannen die Branchen-üblichen inszenierten Fehden gegen Stars und Kampf-Verbände, wie die von Ex-Star Hulk Hogan geführte Stable New World Order. The Rock besiegte Hogans Gruppe bei WrestleMania 18, trat aber nach zig Titeln, nur noch selten als aktiver Wrestler auf, um sich um die Filmkarriere zu kümmern.

Er ist der erste „Superstar der dritten Generation“, da sein Vater und Großvater ebenfalls Wrestler waren – sein Großvater hatte sogar eine Minirolle in James Bond 007 – Man lebt nur zweimal.

Sein Filmdebüt gab Johnson noch als „The Rock“ in der kleinen aber markanten Rolle des ägyptischen Kriegers Mathayus in dem Fantasy-Bombast-Streifen Die Mumie kehrt zurück (2001). Diese Figur wurde zur Hauptrolle in The Scorpion King (2002) – der erdige, aber trashige Abenteuer-Streifen verfehlte große Kassenziele, aber Johnson hatte sich als sympathischer hühnenhafter Actionstar etabliert, der Dank der Wrestlingerfahrung seine meisten Stunts selbst machte. Für seine Rolle bekam Johnson 5,5 Millionen Dollar – die höchste Debütgage die je bezahlt wurde.

Ohnehin wurde ein Ersatz für die gealterten Actionstars Chuck Norris, Jean Claude van Damme und Sylvester Stallone gesucht. Auch der Stern von Megastar Arnold Schwarzenegger war am sinken und Schwarzenegger suchte  den Erfolgsweg in die Politik. In der grandiosen Eröffnungsszene von Welcome to the Jungle (2003), kommt Johnson in einen Club um „aufzuräumen“ – am Eingang kommt ihm Schwarzenegger entgegen und wünscht „Viel Spaß!“. Dann kommt es zu einer großartigen Schlägerei. Produzent Kevin Misher dazu: „The Rock ist besonders bemerkenswert, weil er Stunts oft besser ausführt, als es die meisten Stuntdoubles könnten. Es macht Riesenspaß, einfach die Kamera weiterlaufen zu lassen und zu wissen, dass das Publikum genau weiß, dass man tatsächlich The Rock sieht, der diese irren Stunts durchführt. Als Produzent denkt man natürlich auch: Was machen wir da eigentlich, das ist doch unser Star da draußen!“ Leider wurde der 85 Millionen-Dollar-teure Welcome to the Jungle mit knapp 50 Millionen-Dollar-Kinoeinspielergebnis nicht der gewünschte, richtig große Erfolg – auch der schön-erdige Walking Tall (2004), in dem er als Elitesoldat mit Korruption und Glückspiel in seiner Heimatstadt aufräumt, war eher gute Videoware. In Doom (2005) – der Verfilmung des berühmten Ego-Shooter-Games – gibt er sogar den Bösewicht einer militärischen Spezialeinheit im Kampf gegen All-Monster. Auch das wurde kein Erfolg. In der bizarr-schönen Apokalypsen-Satire Southland Tales (2006) parodiert er mit Verve sein Image, doch der Film geriet zum kolossalen Flop. Genauso wie Be Cool (2005).

In Spiel auf Bewährung (2006) will er als Bewährungshelfer eine Gruppe jugendlicher Schwerverbrecher in ein Footballteam verwandeln und ihnen Verantwortung vermitteln – auch kein Hit. Dafür kam der Erfolg mit der Kinderkomödie Daddy ohne Plan (2007), in der er als erfolgreicher Quarterback plötzlich mit einer eigenen Tochter in Teenagerjahren „kämpfen“ muss. Auch der Kinderspaß Zahnfee auf Bewährung (2010) wurde zum Erfolg. Schwarzeneggers Weg von Conan zum Kindergarten-Cop hatte Johnson abgekürzt.

Es folgte in der schönen Action-Agenten-Parodie Get Smart (2008) sein Auftritt als Bösewicht 23. In Die etwas anderen Cops (2010) parodierte er zusammen mit Samuel L. Jackson das Supercop-Image: Einleitend zerstören beide förmlich halb New York und sterben unvermittelt, um durch zwei Trottel ersetzt zu werden. Dies war vielleicht der unfreiwillige aber passende Kommentar zu The Rocks Action-Karriere. Sein Rache-Film Faster (2010) wollte auch nicht greifen. Dafür überzeugte Johnson als harter US-Agent Luke Hobbs in Fast & Furious Five (2011), der den flüchtigen Kriminellen Dom Toretto (Vin Diesel) in Rio jagt. Am Ende raufen sich beide zeitweilig zusammen, um die richtig Bösen zu bekämpfen. Die beiden Action-Exstars des neuen Jahrhunderts, Johnson und Diesel, sorgten für große Kasse – Fortsetzung folgt 2013. Aber er vergaß auch nicht sein Karrierestandbein und drehte den 3D-Familienspaß Die Reise zur geheimnisvollen Insel (2012) und unterstützte das Spezialteam im zweiten Teil von G.I. Joe, der im Juni in die Kinos kommt. Für 2014 ist  Arabian Nights mit ihm als Sindbad geplant.

 

Text: Wolf Jahnke