Hans Jürgen Syberberg ist ein Solitär in der deutschen Filmgeschichte – vom herkömmlichen Kino und seinen Genres ebenso weit entfernt wie vom so genannten Neuen Deutschen Film. – Am 8. Dezember wird der Regisseur 80 Jahre alt. Hören Sie aus diesem Anlass eine Sendung von Markus Metz und Georg Seeßlen.
Hans Jürgen Syberberg ist ein Solitär in der deutschen Filmgeschichte. So weit entfernt vom alten deutschen Film und seinen Genres, war er doch auch nie wirklich ein Regisseur des „Neuen Deutschen Films“. Und während er alle kommerziellen Überlegungen verachtet, gehört er doch zu den Regisseuren, die einen erheblichen Anspruch an die Produktion stellen. Sein Material ist weniger die Filmgeschichte als die klassische bürgerliche deutsche Bildung: Literatur, Oper, Bildende Kunst.
Für Syberberg ist das Kino eine große Passion und sein Ziel ist eine Form des „Gesamtkunstwerks“. Er hat sich stets mit deutschem Mythos und deutschen Tabu-Themen auseinandergesetzt: Karl May, Hitler, Wagner, Ludwig II. oder Kleist. Gelegentlich sind seine Äußerungen (und zum Teil auch seine Arbeiten) der Nähe zur „Neuen Rechten“ bezichtigt worden, Konflikte mit der Presse und mit den Kollegen gehörten eine Zeit lang zur Karriere des Hans Jürgen Syberberg. Auf der anderen Seite aber ist seine Arbeit immer auch in gewissem Sinne revolutionär. Er hat die Sprache des Films erweitert und gezeigt, wie man Grenzen der Genres, der Formate und der Aufführungspraxis überwindet. Und als einer der ersten deutschen Filmemacher hat er seine Arbeit ausgedehnt auf das Theater und in den Bereich der Bildenden Kunst. (Radio Bayern 2)
BR.de > Radio Bayern 2 > Bayerisches Feuilleton: „Das Leiden gehört dazu“ (09-08-2014)
Bild: Screenshot / Text und Ton: BR 2 (link zu Beitrag hören)
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Webseite Hans Jürgen Syberberg
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