Ohne Gerechtigkeit gibt es keine Demokratie, ohne Gerechtigkeit ist Fortschritt nichts anderes als eine Profitmaschine für eine immer kleiner werdende Gruppe des absurden Reichtums und der Macht, ohne Gerechtigkeit sind die anstehenden Aufgaben nicht zu bewerkstelligen.
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Durch die Dynamik des neoliberalen Finanzkapitalismus ist ein Wert in den Hintergrund getreten, der einmal auch und gerade für den Liberalismus zentral war: Gerechtigkeit. Das Prinzip des postdemokratischen Staates scheint zu sein: Wirtschaftliche Dynamik ist wichtiger als soziale Gerechtigkeit. Dabei geht es keineswegs nur um ausgleichende Maßnahmen der Verteilungsgerechtigkeit. Es geht um grundlegende Rechte, die sich nicht mehr in der einmal vorgesehenen Weise verwirklichen lassen, etwa der gleiche unabdingbare Anspruch auf Information, Bildung und Ausbildung; der gleiche unabdingbare Anspruch auf Gleichbehandlung am Arbeitsplatz, in der Öffentlichkeit und vor Gericht; die gleichen unabdingbaren Ansprüche auf Offenheit aller gesellschaftlichen Möglichkeiten; der gleichberechtigte Zugang zum Marktgeschehen. Zwischen den Gewinnern und den Verlierern scheint sich sowohl die ökonomische als auch die kulturelle Schere ständig weiter zu öffnen.
Radiosendung von Markus Metz und Georg Seeßlen: Bayern 2 – ZÜNDFUNK – Generator
gesendet am 29. Mai 2011, 22.05 Uhr;
Die Freiheit. Die Gerechtigkeit. Die Solidarität.
Ideenskizze für ein Projekt zur theoretischen Begründung des zivilen Ungehorsams gegenüber der Abschaffung von Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität durch Finanzkapitalismus und Postdemokratie
von Georg Seeßlen (hier lesen)
Die Solidarität der Skeptiker
Weitere Anmerkungen zur inneren Verfassung der Bewegungen des zivilen Ungehorsams
von Georg Seeßlen (hier lesen)
Bild: Sebastian Loscher: Sinnbildliche Darstellung der irdischen und der göttlichen Gerechtigkeit, (1536, Buchsbaumholz. Kaiser-Friedrich-Museums-Verein, Dauerleihgabe an die Skulpturensammlung, ausgestellt im Bode-Museum Berlin, Foto: Andreas Praefcke)
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