Das deutsche Plakat zum Film lässt die Erwartung an eine locker-flockige Komödie aufkommen. Man sieht eine junge, attraktive Frau in aufreizend-knappen Shorts, die fröhlich ein Kind in einem Einkaufswagen durch die Gegend schiebt. Schaut man auf das Bild, fragt man… Weiterlesen →
Mit „colony“ zeigt das Berliner Schwule Museum eine anspruchsvolle Schau aus der Türkei, der es um die Dekonstruktion von Normativität geht. Leichenteile? Neugeborene? Fleischreste? Schwer zu sagen, was die rosa Masse darstellen soll, über die man auf dem scheußlichen Terrazzo-Boden… Weiterlesen →
Über diesen Film könnte man dicke Bücher schreiben, über den raffinierten Schnitt, den kunstvollen Musikeinsatz, die kluge Dialogführung, die Schauspielführung. Ein Kleinod. Die Ballade über ein paar Tage im Leben des 91-jährigen Titelhelden, irgendwo im Südwesten der USA, in einem Kaff… Weiterlesen →
Der mit Geld aus vier Ländern produzierte Roman-Adaption geht ein Ruf wie Donnerhall voraus – getragen von Erfolgen auf vielen Festivals. Besonders das Schauspiel wird gefeiert. Und ja. Die Darsteller tragen diese Literaturverfilmung vor allem. Da ist als erster der… Weiterlesen →
Nilbar Güreş ist eine der interessantesten zeitgenössischen Künstlerinnen der Türkei. Jetzt zeigt die Galerie Tanja Wagner ihre erste Einzelausstellung in Berlin. Eine Gestalt mit übergroßen Füßen, die einen Brautschleier trägt, halb Mann, halb Frau. Schwer zu sagen, warum das Bild… Weiterlesen →
Viel Volk und wenig Hitler Dietmar Süß liefert eine quellenreiche Erfahrungsgeschichte der deutschen Gesellschaft im Dritten Reich. Dabei bleiben der Führer und seine Faszinationskraft auf die Deutschen blass. „Ein Volk, ein Reich, ein Führer.“ Diesen Propaganda-Dreiklang des Nationalsozialismus, der nach… Weiterlesen →
Familienleben | Deutschland 2018 | Regie: Rosa Hannah Ziegler Alfred kann brüllen und mühelos 130 Kilo stemmen, wenn ihn die Wut packt. Er wohnt mit Biggi und ihren zwei Töchtern auf einem heruntergekommen Bauernhof in Sachsen-Anhalt. Alfred hat kein schönes… Weiterlesen →
Ex Pajé | Brasilien 2018 | Regie: Luiz Bolognesi Die Kultur der indigenen Völker ist überall auf der Welt bedroht. So auch im brasilianischen Regenwald. Seit 1969 sind die im Amazonasbecken lebenden Indianer mit den sogenannten Errungenschaften der westlichen Welt konfrontiert…. Weiterlesen →
Dieser Film ist eine atemberaubende Wiederentdeckung. Er spielt in einem Land, welches heute nicht mehr existiert. Jimmy ist die Hauptfigur, ein Herumtreiber, ein Kleinkrimineller, der mit miesen Tricks diejenigen bestiehlt, die ihr spärliches und hart verdientes Einkommen schlecht hüten. Auch… Weiterlesen →
Premières Solitudes | Frankreich 2018 | Regie: Claire Simon Die französische Regisseurin, Drehbuchautorin, Kamerafrau und Schauspielerin Claire Simon liebt Experimente. Und ihr gelingt in „Premières Solitudes“ ein kleines Juwel innerhalb der schier unüberschaubar gewordenen Masse an Filmen der Berlinale. Tessa,… Weiterlesen →
Figlia mia / Daughter of Mine | Italien | Regie: Laura Bispuri Ein Film, der die konfliktreiche Geschichte eines 10-jährigen Mädchens auf Sardinien erzählt, ist schon eine kleine Überraschung. Denkt man bei Insel-Melodram doch sofort an Liebesgeschichten à la Ingrid Bergman auf… Weiterlesen →
Der kommende Aufstand „Riots“- Die ifa-Galerie spürt in einer spannenden Themen-Ausstellung sozialen Aufständen und ihrem Echo in der Kunst nach. Demonstrationszüge mit weißen Fahnen, kaum verschleierte Frauen mit erhobenen Fäusten, Männer im Tränengas. Als im Iran vor kurzem wieder einmal… Weiterlesen →
Sperrig, schräg, staubtrocken: der 47-jährige Autor und Regisseur Jan Speckenbach hat Mut. Er traut sich, das Publikum herauszufordern. Er setzt, das hat Seltenheitswert, in seinem neuen Spielfilm nicht auf eine lineare Erzählung. Zudem verzichtet er darauf, jede Situation, jeden Gedankengang,… Weiterlesen →
Das ewige Leben. Eine Ware der besonderen Art – In ihrem neuen Buch versucht die Kunsttheoretikerin Isabelle Graw, das Geheimnis der immerwährenden „Liebe zur Malerei“ zu lüften. Painting forever! Als die Berliner Art-Week vor vier Jahren unter diesem effekthascherischen Motto… Weiterlesen →
Sehen kann wehtun …. Der Film handelt von zwei Menschen, die im Rokoko vermutlich über 200 Jahre zu früh lebten. Die blinde Pianistin Maria Theresia Paradis (1759–1824) hat es wirklich gegeben, sie war ein Wunderkind am Klavier, eine großartige Komponistin… Weiterlesen →
Achim Szepanski legt eine umfassende Studie zur Logik und Existenzweise des Kapitals im 21. Jahrhundert vor. Er bemüht sich um ein radikal marxistisches Verständnis der intrinsischen Rolle, welche das moderne Finanzsystem für den gegenwärtigen Kapitalismus spielt. Wenn das Kapitalprinzip der… Weiterlesen →
„Der seidene Faden“ (Phantom Thread) handelt von der Schneiderkunst, von Macht- und Abhängigkeitsverhältnissen und deren Verschiebungen, und von einer zwanghaften männlichen Psyche und deren Aufweichung. Paul Thomas Anderson ließ sich bei sei seinem neuen Film vom Leben des spanischen Modemachers… Weiterlesen →
Manuskripte brennen nicht – nur Menschen Michail Bulgakows „Der Meister und Margarita“, das erst knapp 30 Jahre nach dem Tod des Schriftstellers erscheinen durfte, war im deutschen Osten ein Kultbuch. Nun setzt sich das Theater Rudolstadt mit dieser teuflischen Geschichte… Weiterlesen →
Ich gehöre mir, im Leben und im Tod Der Kulturwissenschaftler Thomas Macho schreibt eine kenntnisreiche Geschichte des Suizids in der Moderne wie Vormoderne – und vernachlässigt die Tendenz nach einem neuen ewigen Leben Die Moderne ist von einem scheinbar unaufhebbaren… Weiterlesen →
Biopics sind wieder in. Wie schon in den 1930er Jahren. Damals, in der Zeit großer wirtschaftlicher und sozialer Probleme in den USA und anderen Industriestaaten, hat Hollywood geradezu am laufenden Band Porträts bedeutender Persönlichkeiten auf den Markt geschmissen: Queen Victoria,… Weiterlesen →
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