Autoren über Kunst und Leben

Kategorie Im Labyrinth des Guido Rohm

Systemfehler

Man kann Bücher, Eier und Augen aufschlagen.
Du schlägst die Augen auf. Die Welt läuft dir aus den Augen heraus. Du stehst auf und fühlst dich leer. Du fühlst dich wie eine leere Eierschale.
Du wankst ins Bad. Blickst in den Spiegel…. Weiterlesen →

Siegerlächeln

Der Freiherr schwitzt. Er berührt seine Brille, die leicht verrutscht ist. Seine linke Hand verschwindet in der Hosentasche. Dort befindet sich etwas. Er umklammert es. Ein Glücksbringer. Vielleicht soll der Stoff aber auch nur die geballte Faust verdecken. Er ist… Weiterlesen →

Dylan Lick – Genie ohne Publikum

Er ist ein Theaterautor ohne Theater. Dylan Lick hat fünf Stücke geschrieben, die bisher noch nie aufgeführt wurden.
Lick hat gewaltige Parabeln auf die Konsumgesellschaft geschrieben. Seine Stücke spielen in Einkaufszentren oder auch in Beerdigungsinstituten.
Dylan Lick wuchs in Wales heran. Im… Weiterlesen →

Winters Verteidigung

Winter wird belagert. Immer wieder versuchen fremde Truppen in Winters Trutzburg einzufallen. Ihre Waffen sind vielfältig. Manchmal kämpfen sie mit Broschüren, die den Nachweis erbringen, dass es gar keine Dinosaurier gab. Mit diesen kleinen Heften stehen sie dann vor Winters… Weiterlesen →

Ein wahrer Freund der Kunst

Scheinwerfer durchforsten die Nacht. Die Schauspieler verharren. Der Propagandaminister habe sich angekündigt. Dieser Film muss gelingen. Sirenen zerbrechen alle Worte, die man nun fallen lässt. Zerbrochen liegen sie neben den Kunstscherben, die für die letzte Szene benötigt wurden. Nachdem der… Weiterlesen →

Vergessene Romane (5)

Der amerikanische Autor Donald Miller hat seinen ganz eigenen Stil. So wie er, schreibt kaum einer. Seine Texte sind literarische Telegramme, kurze Mitteilungen an die Außenwelt. Notizen aus der Hölle. Es sind Hilferufe und Kurzbeschreibungen von Qual und Untergang. 1972… Weiterlesen →

Vergessene Romane (4)

Jacob Vollender hat viele Biografien. Welche nun stimmt? Wer weiß? Sein Geburtsjahr datiert sich auf 1943, 1962 und 1974. Er könnte in den Niederlanden, in den USA oder auch in Nordspanien geboren sein. Am Ende bleiben nur Vermutungen. Er ist… Weiterlesen →

Winters Plagiate

Jemand musste Winter verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens angerufen. Winter habe abgeschrieben, eine heftig-deftige Stimme bellt es in sein Ohr, ganze Bücherregale seiner Kopfbibliothek fegt der morgendliche Orkan in die hintersten… Weiterlesen →

Winters Pseudonyme

Winter schreibt unter zahlreichen Pseudonymen, muss und will er mit seiner Literatur, die es den Lesern nicht eben immer leicht macht, doch überleben; die Miete will bezahlt, der Kühlschrank, ein fordernd ächzendes Ungetüm, will gefüllt sein. Die Forderungen seiner Wohnung… Weiterlesen →

Vergessene Romane (3)

Rainer Kerbel kennt sich mit Hass aus. Er hat ihn beschrieben und am eigenen Leib spüren müssen.Kerbel gilt zu Beginn seiner Karriere als einer der experimentierfreudigsten und talentiertesten Autoren seiner Generation. Dann kommen zwei Romane, die ihren Schöpfer zerstören sollen.„Mogadischu“… Weiterlesen →

Vergessene Romane (2)

… König wachte mit dem nebulösen Kopfschmerz, einen Schleier aus Dornenkronen durchbrochen zu haben, auf, fasste sich an die klatschnass geschwitzte Stirn, setzte sich im Bett auf und gebar mit langsam nach oben wandernden Lidern das Zimmer: ein Kirchenraum mit… Weiterlesen →

Vergessene Romane (1)

… Er kam mit dem Zug gegen Mitternacht an. Die Uhr schlug sich die Seele aus dem Leib. Er fror und zupfte sich mit der rechten Hand den Kragen vor das Kinn. Die Stadt lag in völliger Ruhe da. Ein… Weiterlesen →

Winters Hunger

Winter hat ein Restaurant entdeckt.
Es versteckt sich zwischen einer Mitternachts-Bar – einem seltsam zwielichtigen Ort für Kurzentschlossene, der, man mag es kaum glauben, jede Nacht nur für eine Minute geöffnet hat, nämlich jener Minute, die sich den zwölf Schlägen, die… Weiterlesen →

Lärm & Wut (Jean-Claude Brisseau)

Hölle und Himmel Wie soll man eine Besprechung des Films „Lärm & Wut“ von Jean-Claude Brisseau beginnen? Vielleicht mit den Worten, die den Bildern, die man eben noch sah, im Kopf folgen: Erschreckend Poetisch Faszinierend Irritierend Beängstigend Wahrhaftig Roh Realistisch… Weiterlesen →

Die Autoren-WG

Kühnes Fernsehformat. Kaum beachtet. Kaum Einschaltquoten. Die sind alles. Für die würde ein Programmchef den linken Arm seiner Mama hergeben. Die Quoten sind das Maß aller Dinge.
Sieben Autoren. Ein Loft in Berlin. Sie müssen ihre Texte an einen Verleger bekommen…. Weiterlesen →

Jacks Virginias

Jacks Virginia würgt Sie wartet Jack ist unterwegs Jack ruft sie an Komme gleich Jack ist auf Sauftour Jacks Virginia hadert Jacks Virginia zürnt Jack ruft Allen an Allen will Jacks Leere nehmen Allen will Peters Leere nehmen Jacks Virginia… Weiterlesen →

Winter

Winter ist erwacht. Er kann sich an seinen Traum nicht erinnern, weil er aber in seinem Internettagebuch auch über seine Träume berichtet, liegt er noch in seinem Bett, die Beine angewinkelt, während in seiner Kopfkoppel die Wortviecher bereits unruhig stampfen,… Weiterlesen →

Der Präsident in seinem Sessel

Er sitzt vor seinem Fernseher, einem gigantischen Flachbildschirm, der aus Mangel an Wandstärke von dreißig Männern seiner geheimsten Geheimpolizei gehalten wird, guten und verschwitzen Männern, denen er die Anweisung gab, sollte sein Blick sich einmal über den Bildrand hinaus verirren,… Weiterlesen →

Wenn Bürger sich wehren

– Was issen? Haste auch ne Waffe? – Ich werd ihnen den Baseballschläger über die Rübe ziehen. – Nö, iss nix. Son Baseballschläger kann doch nichts ausrichten. Du musst ihnen schon eine Kugel verpassen können. – Meinste? – Mein ich… Weiterlesen →

Revolte

Raus und auf die Straßen und einen Stein in die Hand nehmen und ihn werfen. Ich stelle mir das so vor: Ich stürme die Treppen hinunter, skandiere: „Es lebe die Revolution, es lebe die Revolution, es lebe die Revolution.“ Da… Weiterlesen →

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