Pole Position
Das Fantasma, der Sex erfordere das Geld und das Geld ziehe den Sex nach sich, vermittelt Mansfeld, einem Fondsmanager, die semantische Spannung eines Siegers, der von dem lebt, was ihm am besten passt. Gegen Anti-Bankerslogans wie »Mit Derivaten handeln ist wie auf Pferde wetten« setzt er auf die Formel »Mit Derivaten handeln ist wie Pferdchen laufen lassen«, und gewinnt. Es begleiten ihn zwei Mitstreiter, der von philosophischen Diskursen besoffene Chief K, der in diversen Tabledancebars der Stadt herumirrt, und der Transeidetiker Snaffu, den ein Unfall im Kindesalter mit einer besonderen Gabe entschädigt hat, mit deren Hilfe er in einer von Mansfeld angemieteten Villa das Body-Design von Models, eine Mischung aus virtuellem Body-Sculptering und Tätowierungspraktik, betreibt. Table-Tänzerinnen zirkulieren mit postfeministischer Raffinesse und Gerissenheit, Figuren wie Dr. Schönblick tauchen auf, seltsame Schnitt- und Sexualpraktiken werden ausgeübt, obskure Spekulationsdeals finden permanent statt, und wer weiß schon mit welchem Erfolg. Ein Apparat von essayistischen Fußnoten ergänzt den Roman. Darin werden u.a. die Philosophie von Deleuze/Guattari, die Kritik der politischen Ökonomie von Marx, Diskurse zum gegenwärtigen Finanzkapitalismus und zur Sexindustrie diskutiert.
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