Autoren über Kunst und Leben

Autor Georg Seeßlen

Speed Racer (Andy Wachowski, Larry Wachowski)

Regression im Rennwagen Der neue Film der Wachowski-Brüder „Speed Racer“ bietet eine geballte Ladung reaktionärer Ideologie für ein Amerika, das nichts gelernt hat. In der Kinderkultur der späten Sechzigerjahre war die Serie „Speed Racer“ einer der Vorboten neuer grafischer Erzählweisen… Weiterlesen →

Abgedreht – Be Kind Rewind

Be Kind Rewind Schon mal geschwedete Filme gesehen? Die beste Art von Remakes. Kann ich nur empfehlen. Kein Vergleich mit getürkten oder verdeutschten Filmen. Geschwedete Filme sind kürzer, schneller, lustiger und ärmer als die Originale. Dafür aber teurer, wenn man… Weiterlesen →

Charlton Heston

Moses im falschen Land Biblisch waren die Gestalten fast immer, die Charlton Heston spielte. Aber ein Jesus war er nicht. Eher eine Art Gegenbild: ein Mann der Tat, der all das Widersprüchliche und Zweifelhafte aus Religion und Geschichte übersetzt in… Weiterlesen →

Eraserhead

Am unteren Rand des Bildes sehen wir einen halb angeschnittenen Männerkopf, während ein dröhnendes, sonores Geräusch ertönt. Wir würden es mit Maschinenlärm assoziieren. Der Kopf sinkt ein wenig herab, und im Hintergrund erahnen wir eine Kugel, von der nur Teile… Weiterlesen →

Ein Geheimnis (Claude Miller)

»Ein Geheimnis« (Un Secret), das ist ein Film aus mehreren Filmen, und jeder davon kommentiert die anderen, verändert sie, nimmt ihnen das Konventionelle, das sie für sich vielleicht haben würden: Die Geschichte vom Aufwachsen eines Jungen in kleinbürgerlichen Verhältnissen, in… Weiterlesen →

Badland (Francesco Lucente)

Normalerweise geht man ja nicht ins Kino, um sich einen handfesten Zorn- und Verzweiflungsanfall einzuhandeln. Sieht man einmal von der »Siehste, hab ich wieder recht gehabt«-Haltung ab, müssen Filme mit unangenehmen Wahrheiten und schmerzhaften Empfindungen schon triftige Gründe haben. Sie… Weiterlesen →

Schöner Klang, schrecklicher Lärm

Auf der Suche nach einer akustischen Ästhetik in einer lauten Zeit Aus der Sehnsucht nach dem angenehmen Klang und den Strategien, unangenehme Klänge zu vermeiden, sind Klangkulturen entstanden: nicht nur die Sprache verursacht „vertraute“ Klänge oder eben „fremdartige“ Klänge, Strand… Weiterlesen →

Die Wahl-Verwandten

Robinsons vergeblicher Versuch, einem Ka­nnibalen unsere Demokratie zu erklären Mir scheint, sagte Mr. Freitag zu seinem eingeborenen Freund Robinson, die Form Ihrer Herrschaft ist we­der eine autokratische Sache noch eine des freien Willens. Sie hassen Ihre Herrscher weder noch lieben… Weiterlesen →

Schöner Klang, schrecklicher Lärm

Auf der Suche nach einer akustischen Ästhetik in einer lauten Zeit BEITRAG HÖREN Weltweit hat ein britischer Akustikforscher nach dem Geräusch gesucht, bei dem sich die meisten Menschen entsetzt die Ohren zuhalten. Ergebnis: am grausigsten ist das Geräusch eines Menschen,… Weiterlesen →

Mehr Schein als Sein

Der Dollar ist nicht einfach eine Währung, sondern das Meta-Geld schlechthin, Mythos, Symbol und Projektion. Mein erste Begegnung mit dem Dollar war ein matter Scherz. (Übrigens bin ich ziemlich überzeugt davon, dass auch meine letzte Begegnung mit ihm ein matter… Weiterlesen →

Fernsehen als Privatsache

Warum Günther Oettinger RTL beschimpfen kann Herr Oettinger, der Ministerpräsident von Baden Württemberg, hat also bei einem Neujahrsempfang in Markgröningen RTL und verwandte Sender zum „Scheiß-Privatfernsehen“ ernannt. Natürlich stecken in einer populistischen Mediokratie wie der unseren hinter den dümmsten Sätzen… Weiterlesen →

Berlin Alexanderplatz (Piel Jutzi)

Kaputtgehen in Berlin oder: Drei interessante Kerle tun sich im Jahr 1931 zusammen und machen einen nicht ganz so interessanten Film: Berlin Alexanderplatz Alfred Döblin war ein interessanter Kerl. Aus einer gutbürgerlichen, jüdischen Familie stammend wurde er in Berlin Nervenarzt;… Weiterlesen →

This Year´s Erlösungsgetränk (Bionade)

Die kürzeste Verbindung von McDonald´s, „Lindenstraße“ und einer G 8-Demonstration: Der Siegeszug der Bionade Der Erfolg des Getränks, das sie Bionade nennen, hätte der Auszeichnung nicht bedurft. Aber die Auszeichnung hätte es ohne den Erfolg wohl nicht gegeben: In der… Weiterlesen →

Deadwood (TV-Serie)

Der böse Traum vom Westen Ist der Western tot? Das Genre, das eine amerikanische Gründungslegende mit dem universalen Männermärchen verband? Die Helden sind abgewandert in Fantasiereiche oder Großstadtwildnis – die Zeichen von Amerikanertum und Männlichkeit, einst so lakonisch verbunden, sind… Weiterlesen →

American Gangster (Ridley Scott)

Ridley Scotts Gangsterfilm ist ein Lehrstück der politischen Ökonomie In den achtziger Jahren veränderte der amerikanische Gangsterfilm radikal seine  Charaktere. Er erzählte nicht mehr von tragischen Volkshelden oder von rüden Herrenclubs, nicht mehr von den Gangstern, die die Hintertreppe des… Weiterlesen →

Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford (Andrew Dominik)

Ein Western mit entzündeten Augen Andrew Dominiks Film „Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford“ erzählt genau das. Und das Gegenteil Der Outlaw Jesse James ist, wie eine Reihe legendärer Gestalten des Westens, ein Produkt des amerikanischen… Weiterlesen →

Die Dialektik von Terror und Ordnung

Der Islamismus ist Faszinosum und Magnet für Terroristen, die überall auf der Welt und unter nahezu allen sozialen und materiellen Bedingungen produziert werden. Dies hier kam wieder einmal etwas überraschend in die wohl geordnete Wahrnehmung: nicht die üblichen Ausländer, sondern… Weiterlesen →

Die Semmelknödel-Verwandtschaft

Warum Bayern im neuen Biedermeier der Ära Merkel stört Unter der Herrschaft des Alten Mädchens hat sich eine behäbig-unbehagliche Ruhe über das Land gelegt. Es geht uns irgendwie gut oder doch nicht ganz so schlecht, und seht, wir vergessen über… Weiterlesen →

Mein Schulfreund (Robert Siodmak)

Robert Siodmak gehört, wie auch Fritz Lang, zu den deutschen Regisseuren, die als Emigranten in Hollywood Arbeit fanden und dort zu anerkannten Künstlern geworden waren. Als sie nach dem Krieg in ihre Heimat zurückkehrten, mussten sie freilich ziemlich rasch an… Weiterlesen →

Rückzug ins Paradies

Der Garten als Ort der geschlossenen Welt. Notizen zu einer Ausstellung „Aber“, heißt es am Ende von Candide, „wir müssen unsern Garten bestellen“. Dieser letzte Satz aus dem Roman des Voltaire hat mich zeitlebens beschäftigt, und immer wieder erschien er… Weiterlesen →

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