Ich glaube, es war ein Hotel in der Schweiz. Das heißt, eigentlich war es ein Kino in Erfurt. Aber sie zeigten ein paar Jungs in einem Hotel, ziemlich abgebrannt, Musiker. Beim Verlassen des Hauses drückte einer der Männer dem Portier mit dem Satz „Für eine Tasse Kaffee“ etwas in die Hand. Dank und Diener. Dann Großaufnahme, die sich öffnende Hand. Es war ein Stück Zucker.
Der Mann, der an der Spitze dieser Gang marschierte, war Hazy Osterwald, und dieser Film, Anfang der Sechzigerjahre, erzählte „Die Hazy-Osterwald-Story“.
Die andere Szene aus diesem unvergesslichen Film – das ist eine vollkommen ironiefreie Anmerkung – handelt auf einem Friedhof, als sie den Kumpel beerdigen. Das war traurig, und Peer Schmidt, der den Trompeter Jupp spielte, war übrigens ein geborener Erfurter.
Und, natürlich, die Geschichte von Jacky Brown und Baby Miller und dem Herrn dort mit dem Kneifer, der bekanntlich nichts mehr sagt, die ist zeitlos gut. Wie gut der „Kriminal-Tango“ war, merkt man daran, dass man ihn heute noch hören kann mit Spaß. Die Musik, die Hazy Osterwald dann machte, hat mich nie mehr interessiert, es gab andere. Aber er ist ein Teil meiner, und nicht nur meiner, kulturellen Erinnerung. Als er jetzt starb war es neun Tage nach seinem 90. Geburtstag. Seine Frau, heißt es, hielt ihm die Hand.
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