Wohl jeder in der so genannten westlichen Welt kennt sie: die Peanuts, Comic-Geschöpfe von Charles M. Schulz (1922 bis 2000). Sein Sohn Craig und sein Enkel Brian haben sich nun, nicht als erste, darüber hinweggesetzt, dass Schulz verfügt hatte, nach seinem Tod keine neuen Peanuts-Comics herauszubringen. Zusammen mit ihrem Freund Cornelius Uliano haben sie das Drehbuch geschrieben. Steve Martino („Ice Age 4“) hat Regie geführt und die Story in 3D gegossen.
Der Tribut an die angeblich kommerziell gut verwertbare dreidimensionale Optik ist das Einzige an diesem Film, was unnötig ist und auch nicht wirklich gelungen. Der Effekt, der daraus resultiert, ist minimal. Das Vergnügen stellt sich auch bei zweidimensionaler Filmvorführung ein. Und dieses Vergnügen beruht insbesondere darauf, dass die Gören um den auf Pech abonnierten Charlie Brown und dessen phantasiebegabten Hund Snoopy als erstes und immer wieder die Suche nach schlichtem Familienglück antreibt. Nahezu sämtliche Figuren der durch Comics, Bücher, in TV und Kino berühmt gewordenen Truppe treten auf, dazu sogar eine neue. Charlie Brown und Snoopy stehen im Zentrum. Liebespein und Liebesglück geben die Koordinaten des Geschehens vor. Das ist komisch und anrührend und gelegentlich auch wild-abenteuerlich, kurz: ein Riesenspaß, der neben dem Witz mit unverstelltem Charme gefällt.
17.897 Comicstrips soll Charles M. Schulz zwischen 1952 und 2000 gezeichnet haben. Das Autoren-Trio und der Regisseur haben sich klug aus diesem Fundus bedient. Dabei bleiben sie den vom Peanuts-Erfinder hoch gehaltenen Werten treu: Ehrlichkeit, Freundschaft, Gemeinschaftssinn, Respekt vor anderen. Das ist ja wohl nicht das Schlechteste.
Peter Claus
Bilder: Fox
Die Peanuts – Der Film, von Steve Martino (USA 2015)
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