Benedikt Erlingsson wurde als Autor fürs Theater und Regisseur ebendort bekannt. Nun haben wir sein Spielfilmdebüt. Und man kann sich kaum satt sehen daran!
Da begleiten wir den alten Knacker Kolbeinn (Ingvar E. Sigurdsson) beim Ritt zur Witwe Solveig (Charlotte Bøving). Er will sie freien, sie möchte sich gern freien lassen, doch die zwei wissen nicht so recht, wie sie’s anstellen sollen. Seine weiße Stute und ihr schwarzer Hengst hingegen gehen ohne Umschweife zur Sache – und sorgen für ein Unmaß an Peinlichkeiten. Was die beiden Menschenkinder nicht zur Nachahmung, sondern zum verschämten Rückzug treibt. Was den Klatsch und Tratsch im Dorf aufs glücklichste anreichert. Haben sie oder haben sie nicht?
Benedikt Erlingsson gelang ein erfrischender Heimatfilm, prall gefüllt mit Episoden aus nichts als dem wahren Leben, viel wohliger Poesie und unaufdringlich vorgebrachter Lebensweisheit. Dabei darf freudvoll gestaunt werden, wie viel Mensch und Pferd doch so gemeinsam haben …
Viele Episoden verbinden sich zu einem witzigen, manchmal sogar sarkastischen Reigen. Dabei wird mehr und mehr deutlich, dass es immer menschliche Unzulänglichkeiten sind, die zu Katastrophen führen. Die Klugheit der Tiere sollte uns vielfach Vorbild sein.
Peter Claus
Von Menschen und Pferden, von Benedikt Erlingsson (Island / Deutschland 2015)
Bilder: NFP (Filmwelt)
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