Jenke von Willmsdorff ist zurück!

Am Sonntag, 16.11.2014, startet eine neue Staffel von Jenke – Ich bleibe über Nacht! auf RTL

schreinemund jenke680

Margarethe Schreinemakers und Jenke von Willmsdorff (Bild: RTL)

 

Im Bett mit Margarethe und „Hello Kitty“

Ein Interview mit dem RTL-Mann Jenke von Wilmsdorff

Ein Jahr nach der erfolgreich getesteten Pilotsendung mit dem Internet-Multimillionär Kim Dotcom zeigt RTL ab dem 16. November drei neue Folgen von „Jenke – Ich bleibe über Nacht“. Pro Folge, immer sonntags um 19.05 Uhr, quartiert sich Jenke von Wilmsdorff bei einem Promi und einer eher unbekannten Person ein. Unter anderem ließen ihn die Moderatorin Margarethe Schreinemakers, Ex-Radprofi Jan Ullrich und der Rapper Marteria ins Bett oder zumindest in dessen Nähe.

Wie war Ihre Nacht mit Margarethe Schreinemakers?

Schön. Sie saß im Schlafanzug und ungeschminkt bei mir im Gästebett, hat viel aus ihrem Leben erzählt und mir am nächsten Morgen das Frühstück ans Bett gebracht. Mit Croissants.

Sind Menschen in der Nacht und in ihrem eigenen Zuhause offenere Gesprächspartner?

Ja, mit untergehender Sonne öffnen sich alle Poren, und auch die Seele des Menschen öffnet sich. Das hat aber auch was mit der Chemie zwischen ihnen und mir zu tun. Die meisten fanden mich offenbar authentisch und sympathisch. Da hat es sie nicht gestört, dass ich über Nacht blieb und noch ein paar Fragen mehr stellte.

Was wissen Sie jetzt alles über deutsche Bettwäsche?

Dass sie in vielen Fällen farbenfroh ist und manchmal sehr gewagte Muster hat. Privat mag ich es eher klassisch, also weiß oder hellgrau. Bei einigen meiner Gastgeber habe ich grelle, schreiende Farben gesehen. Sogar in „Hello Kitty“-Bettwäsche habe ich geschlafen. Sie gehörte der Tochter eines getrennt lebenden Paares. Die Tochter war nicht da, und ich bekam ihr Bett. Einmal stand mein Gästebett direkt neben dem Ehebett des Gastgebers, weil einfach nicht mehr Platz da war.

Wenn sich bei mir Besuch anmeldet, räume ich vorher mein Haus auf. Wie authentisch war denn das Lebensumfeld, in dem man Sie übernachten ließ?

Ich gehe davon aus, dass einige kurz Staub gewischt haben, bevor das Fernsehen für 24 Stunden kam. Aber es gibt auch ein paar Menschen, die dem Charme des Chaos verfallen sind. Die haben nicht extra für mich aufgeräumt. Ein Mann fand es in seiner Wohnung allerdings nicht schön genug, deshalb hat er mir einen Wohnwagen auf seinem Grundstück gegeben. Darin war es schweinisch kalt, es hat geregnet, und der Mann saß in Feinripp-Unterhose vor mir, ungekämmt und mit einem üppigen Bauch gesegnet. Da war nichts geschönt.

Im letzten Jahr hatten Sie es bequemer, als Sie für die Pilotfolge beim umstrittenen Multimillionär Kim Dotcom übernachtet haben. Wie lebt er in Australien?

Er lebt sehr opulent. Nach eigenen Angaben bezahlt er monatlich 100.000 Australische Dollar Miete. Er fährt mit einem Golfkart über sein Gelände, fliegt mit dem Privatjet durch die Gegend. Der Mann hat offensichtlich sehr viel Geld und zeigt das auch gern. Also habe ich die Frage gestellt, die mir als erstes durch den Kopf schoss: „Warum musst du hier einen auf dicke Hose machen?“ Danach packte er unter Tränen aus, wie er zu dem wurde, was er heute ist. Wäre es nach seinem Presseberater gegangen, hätte ich nur 20 Minuten Interviewzeit gehabt. Aber Kim Dotcom wollte weiter reden. Offenbar habe ich Fragen gestellt, die er sonst nicht so zu hören bekommt.

Im mongolischen Fernsehen gibt es eine Show, die übersetzt „Darf ich bei Dir übernachten?“ heißt. Da quartiert sich ein Komiker bei seinen Landsleuten ein. Findet RTL seine Showformate jetzt bei Dschinghis Khans Erben?

Das ist interessant, ich habe nie von der Sendung gehört. Ich war zwar mal wegen einer Rallye in der Mongolei, habe aber in Jurten geschlafen und nie ferngesehen. Ich wollte ein Format entwickeln, bei dem die Interviews nicht nach zehn Minuten vorbei sind und mehr Fragen offen bleiben als beantwortet werden. Ich wollte näher ran an die Leute und sie zu Hause kennenlernen. Schon als Jugendlicher habe ich Sendungen wie die „VIP-Schaukel“ mit ihren Homestorys geliebt.
Offenbar mögen die Kollegen in der Mongolei so etwas auch.

Sie packen jeweils zwei Porträts in 60 Minuten Netto-Sendezeit. Lassen sich 24 Stunden so einfach auf jeweils 30 Minuten kürzen?

Das funktioniert sehr gut. Kim Dotcom haben wir damals eine ganze Folge gewidmet. Jetzt splitten wir das. Ich finde es noch spannender, jeweils eine prominente und eine unbekannte Person in eine Stunde zu packen. Wenn die auch noch konträr sind, wird daraus eine richtig runde Sache.

Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen „Jenke – Ich bleibe über Nacht“ und „Das Jenke-Experiment“?

Kaum. Ich habe halt bei früheren Arbeiten festgestellt, dass Menschen mir Dinge erzählen, die sie sonst lieber für sich behalten. „Das Jenke-Experiment“ hat eine andere Herangehensweise. Da schlage ich eine Brücke zu Themen, von denen wir oft denken, schon alles darüber zu wissen. Sei es Alkohol, Ernährungsprobleme oder Cannabis. Ich tauche tiefer ein und bekomme durch den Selbstversuch eine klarere Sicht. „Das Jenke-Experiment“ war ursprünglich eine Rubrik im RTL-Magazin „Extra“. Da habe ich ausprobiert, wie eine alleinerziehende Mutter in Deutschland leben muss. Das wollten die Leute sehen. So haben wir aus einer Folge am Ende sieben Folgen gemacht. Oder mein Ess-Experiment, das aus sieben Folgen Futtern und sieben Folgen Abnehmen bestand. Inzwischen ist daraus ein eigenes Format geworden, das vor „Extra“ läuft. Aktuell produzieren wir die dritte Staffel, darin setzen wir uns mit Schönheit und Körperkult auseinander.

Haben Sie persönliche Grenzen? Würden Sie sich für „Das Jenke-Experiment“ operieren oder tätowieren lassen?

Wenn ich das Gefühl habe, gewisse Dinge durch einen Selbstversuch besser erfahren zu können, entscheide ich von Fall zu Fall, wie weit ich gehen will. Was mir langfristig schadet, körperlich oder physisch, mache ich nicht. Andererseits habe ich eine andere Hemmschwelle als andere Menschen, wenn es darum geht, meinen Körper und meine Seele eine Zeitlang zu beanspruchen. Wenn ich die Folgen von zu viel Essen, Alkohol oder anderen Drogen am eigenen Leib erfahre, ist das für den Zuschauer spannender.

Ist Ihre Krankenversicherung in den letzten Jahren deutlich erhöht worden?

Bis heute habe ich von denen keinen Brief bekommen. Ich gehe aber davon aus, dass die Versicherung die Sendung sieht. Andererseits werde ich von Ärzten und Experten beobachtet. Es ist nichts dabei, was auf Harakiri hindeutet. Das Risiko ist kalkulierbar. Ich glaube, das reicht der Versicherung.

Wie sah das „Jenke-WM-Experiment“ im zurückliegenden Fußballsommer aus?

Ich habe sehr wenig Fußball geschaut. Es gibt keine Sportart, die mich so sehr packt, dass ich viel Zeit in sie investiere. Ich genieße die leeren Innenstädte, wenn alle anderen vor dem Fernseher oder beim Public Viewing sitzen und die WM schauen. Schon das Halbfinale gegen Brasilien war für mich ein herrlich entspannter Einkaufstag.

 

Michael Scholten