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Warum die Science Fiction gerettet werden muss, um der offenen Zukunft eine Chance zu lassen
BEITRAG HÖREN
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Die Zukunft ist auch nicht mehr das, was sie früher einmal war. Diesen Stoßseufzer von Karl Valentin können wir heute – also in der Zukunft Valentins, die exakt so gekommen ist, wie er gesagt hat, nämlich ganz genau so wie irgend etwas anderes – nur bestätigen. Entweder stellen wir uns vor, dass demnächst alles mit einem großen Knall endet. Das haben wir dann davon, von Umweltzerstörung, Fernsehglotzen und Turbokapitalismus. Oder aber wir stellen uns vor, dass alles immer so weiter geht, alternativlos, sachgezwungen, vorhersehbar, berechenbar. Die Menschheit eingelegt im eigenen Big Data-Saft. Man weiß gar nicht, was von beidem schlimmer ist. Kann uns da ausgerechnet die Science Fiction die Zukunft retten? Sie hat jedenfalls einmal die Aufgabe übernommen, aus der Gegenwart heraus die Denkbarkeit, die Vorstellbarkeit der Zukunft zu verhandeln. Die Vorhersage technischer oder sozialer Zukunftsbedingungen war dabei nicht das eigentliche Erzählziel, sondern allenfalls ein Mittel für eine literarische Konstruktion nach dem Prinzip des „Was wäre wenn…“. Wenn sie sich nicht totläuft in der immer gleichen Abfolge von Utopie und Dystopie, kann die Science Fiction dazu beitragen, die Zukunft als Vorstellungsraum zu erhalten. Das versucht der Schriftsteller und Essayist Dietmar Dath unermüdlich. „Ich schreibe nicht davon, wie es ist“, so Dath, „sondern davon, wie es sein sollte, wie es hoffentlich nicht sein wird oder wie es ganz neutral sein könnte“. Mit Dietmar Dath und Sascha Mamczak, Science Fiction-Lektor bei Heyne, entwirft der Generator eine offene Zukunft für Science Fiction und Wirklichkeit. (Bayern 2)
Markus Metz & GeorgSeeßlen
Quelle: BR.de > Radio > Bayern 2 > Zündfunk > Kolumnen & Sendungen > Generator > Offene Zukunft: „ Warum die Science Fiction gerettet werden muss“ (09-11-2014)
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