Hollywood-Star Denzel Washington gehört zu den Schauspielern, die auch blöde Filme ansehenswert machen. So auch dieses Mal. Als Killermaschine sorgt er dafür, dass man den Krach-Bumm-Zisch-Quatsch mit Gänsehaut verfolgt.
Regisseur Antoine Fuqua und Denzel Washington drehten 2001 den Cop-Thriller „Training Day“. Washington bekam dafür seinen zweiten „Oscar“, seinen ersten als bester Hauptdarsteller. Der winkt dieses Mal kaum. Doch Washingtons Darstellung des Robert McCall kann sich sehen lassen. Wir lernen ihn erst als braven Typen von nebenan kennen, als Mann mit ein paar seltsamen Ticks, aber angenehm. Dann wird er zur Bestie. Und erst mal sorgt die Frage nach dem Warum der Wandlung für einen erhöhten Adrenalin-Spiegel. Die Antwort gibt’s allerdings recht bald. Dass es dennoch spannend bleibt, liegt an Washingtons Spiel und daran, dass ein kluger Kniff eingesetzt wird: die Zuschauer dürfen schlau sein und mehr wissen als die Handelnden.
Die Story driftet ins ziemlich Monströse ab, die modische Russenmafia inklusive. Das ist nicht wirklich der Rede wert. Anders steht es um die Darstellung von Gewalt. Da wird leider manche Ekelgrenze überschritten. Da versöhnt es auch nicht, dass die Regie mit cleveren Einfällen punktet, etwa auch dem, uns Kinobesucher sozusagen ins Hirn des Helden schauen zu lassen.
Denzel Washington aber fasziniert. Der Mann hat einfach eine einmalige Ausstrahlung. Da glaubt man denn sogar, dass er weit über menschliches Maß hinauswachsen kann.
Peter Claus
The Equalizer, von Antoine Fuqua (USA 2014)
Bilder: Sony Pictures
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