In „Taksim ist überall“ rollt der Journalist Deniz Yücel die Geschichte der Proteste in der türkischen Metropole Istanbul ab dem Sommer 2013 auf. Seine dichten Reportagen vermitteln die vielfältige Bewegung in all ihren Widersprüchen.
Das verschwommene Foto eines bärtigen Mannes mit grimmiger Miene – für Deniz Yücel zeigte das Bild in einem Vitrinenschrank seiner Eltern im hessischen Flörsheim immer nur Urgroßvater Alim. Bis er eines Tages herausfand, dass der Mann aus Mazedonien zu den Jungtürken gehörte, die im Frühjahr 1909 den Aufstand islamischer Soldaten der Topçu-Kaserne gegen das konstitutionelle System niederschlugen – just jenem Gebäude also, das der türkische Ministerpräsident Erdogan auf dem Gelände des Istanbuler Gezi-Parks wieder errichten wollte.
Der „taz“-Journalist, Jahrgang 1973, hatte also auch einen biografischen Antrieb, als er sich entschied, über die Ereignisse auf Istanbuls zentralem Taksim-Platz ab dem Sommer 2013 zu berichten. weiterlesen (Deutschlandradio Kultur)
Das Phänomen Gezi
Von Ingo Arend
BEITRAG HÖREN
Deutschlandradio Kultur vom 23.04.2014
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Deniz Yücel: Taksim ist überall.
Die Gezi-Bewegung und die Zukunft der Türkei
Edition Nautilus, Hamburg 2014
220 Seiten, 12,80 Euro
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