Was ist ein Mitmach-Kinofilm? Dieser hier. Regisseur Torsten Künstler hat Spielfilm- und Theater-Szenen geschickt miteinander verknüpft, um vor allem ein sehr junges Publikum zum Mitklatschen und Mitreden zu animieren. Dazu gibt es eine Art „Anreiz-Story“: Knirps Paul (Ezra Finzi) zieht mit seinen Eltern (Samuel Finzi und Marie-Lou Sellem) vom Land in die Stadt. Und ihm gefällt Berlin nicht. Da ist er sich mit seinem Teddy einig! Dann aber entdecken Paul und Teddy die Berliner Märchenhütte. Dort wird gerade die Geschichte von Aschenbrödel und die vom gestiefelten Kater erzählt. – Diese „Anreiz-Story“ wird immer wieder unterbrochen von Sonderauftritten des Teddys: erscheint er unten auf der Leinwand, dann dürfen die Kinder im Kino klatschen, singen, tanzen, kommentieren, mitmachen. Als ach so abgeklärter Erwachsener staunt man, wie großartig das funktioniert. Berliner und Berlin-Besucher werden durch den Film, der etwa eine Stunde kurz ist, angeregt, die Märchenhütte in Berlin zu besuchen. Das ist dann noch toller als der Filmbesuch. Der ist allerdings als Anregung als „Häppchen davor“ sehr zu empfehlen.
Peter Claus
Aschenbrödel und der gestiefelte Kater, von Torsten Künstler (Deutschland 2013)
Bilder: Märchenfilm
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