Es gibt Filme, die sind so schlecht, dass man es gar nicht glauben möchte. Dazu gehört dieser USA-Import ohne Zweifel. Jennifer Aniston und Jason Sudeikis hangeln sich mühsam durch eine 08/15-Story, die vor allem Anlass für Kalauer, Klischees und Krachkomik ist. Hier amüsiert sich, wer immer und immer wieder auf Pointen abfährt, die allein auf dem Einsatz von Fäkalsprache beruhen.
Wieder Mal wird eine Variante des Musters „Kleiner Mann ganz groß“ präsentiert. Hier ist es ein Westentaschen-Drogendealer. Mit einer vorgetäuschten Familie namens „Miller“ muss er nach Mexiko. Es geht um Drogen und um Geld. Und angeblich geht es darum, das in den USA heilige Bild der Familie ad absurdum zu führen. Was am Ende in ein Hohelied auf die Familie mündet.
Die Komik resultiert allein daraus, dass die Witzchen ungemein spießig sind. Vor allem wird gegen alles geschossen, was Freigeister lieben – mit einer Flut von Nümmerchen, die nur mühsam miteinander verbunden sind. Der Muff des Films zeigt sich schon am Anfang, wenn Jennifer Aniston als Go-Go-Girl gehobenen Alters präsentiert wird. Derart unerotisch wie sie wurde bisher selbst im prüden Hollywood wohl nur sehr selten eine Frau präsentiert.
Peter Claus
Wir sind die Millers, von Rawson Marshall Thurber (USA 2013)
Bilder: Warner
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