Zwei Portugiesen in Paris: Maria (Rita Blanco) und José (Joaquim de Almeida). Sie schuftet als Putzfrau für die Reichen und Schönen, er für ein Bauunternehmen, beide chronisch unterbezahlt. Doch dann erben sie ein Haus in ihrer Heimat, in Portugal, idyllisch gelegen. Die Beiden denken nun daran, Paris den Rücken zu kehren. Doch sie haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht, sprich, nicht an ihre Freunde und Bekannten gedacht. Die wollen Maria und José auf keinen Fall ziehen lassen. Sie können sich ein Leben ohne das freundliche, stets hilfsbereite Paar partout nicht vorstellen. Also handeln sie. Und es kommt zu komischen Verwicklungen.
Ausländerfeindlichkeit – das ist in Paris ein Fremdwort. Dagegen wird hier mit Lachen, erfreulicherweise vor allem mit Lächeln, angegangen. Alves’ Film besticht mit einem geradezu kindlichen Optimismus, dass sich doch noch ändern lässt, was schon viel zu lange als Gewissheit gilt. Der Wunsch nach Veränderung hat Drehbuch und Regie wohl vor allem angeleitet. Da geschickt inszeniert und gut gespielt, und oft auf alles andere als dramaturgisch ausgetretenen Pfaden ablaufend, erfreut der kleine Film als schönste Kino-Träumerei.
Peter Claus
Portugal, mon amour, von Ruben Alves (Portugal/ Frankreich 2012)
Bilder: Prokino (Fox)
- „Rosenmontag For Future“ Oder: Lachen schult das freie Denken - 9. Februar 2020
- Thilo Wydra: Hitchcock´s Blondes - 15. Dezember 2019
- Junges Schauspiel am D’haus: „Antigone“ von Sophokles - 10. November 2019
Schreibe einen Kommentar