Grad hat Til Schweiger als fiese Möpp Darko in dem Berlinale-Wettbewerbsfilm „The Necessary Death of Charly Countryman“ eine ausgesprochen gute Figur gemacht. Wird wohl noch ’ne Weile dauern, ehe diese durchgeknallte Farce in den deutschen Kinos anläuft. Erstmal haben wir ihn in der Fortsetzung seines 2011er Hits „Kokowääh“.
Fortsetzungen großer Erfolge kommen oft an das Original nicht ran. Ich bin also eher verhalten ins Kino gestolpert. Aber: Ich fühle mich gut amüsiert. Die Episodensammlung um die Patchwork-Familie, die Henry (Til Schweiger) um sich gesammelt hat, punktet mit einigem Witz und enttäuscht nur gelegentlich mit dramaturgischen Durchhängern. Schweiger setzt durchaus zu Recht auf den „Wiedersehen macht Freude“-Effekt. Das funktioniert, weil er selbst gut aufgelegt agiert, und weil er um sich ein 1A-Team hat. Samuel Finzi, Matthias Schweighöfer und Emma Schweiger haben schön komödiantische Auftritte. Und: Schweiger gibt dem Kino was des Kinos ist: große Bilder und große Emotionen. Kinofreaks werden am Ende garantiert ein paar Tränen der Rührung vergießen.
Große Kunst? Nee. Gutes Handwerk, eingesetzt für Entertainment, das ein sehr viel höheres Niveau als hierzulande üblich hat. Da darf’s denn vielleicht sogar „Kokowääh 3“ sein…
Peter Claus
Kokowääh 2, von Til Schweiger (Deutschland 2013)
Bilder: Warner
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