Vor vier Jahren brachte die französische Teenager-Komödie gleichen Titels Millionen zum Schmunzeln. Die Mutter-Tochter-Story um erste Liebe, ersten Sex und erste Sorgen des Erwachsenwerdens bestach mit Charme und unverkrampftem Witz. Sophie Marceau und Christa Theret als Mutter und Tochter hatten eine geradezu magische Anziehung.
Nun hat Autorin-Regisseurin Lisa Azuelos in den USA ein Remake ihres eigenen Erfolges inszeniert – und lässt einen mit Wehmut an das Original zurückdenken. Miley Cyrus als Lol genannte 16-jährige Lola und Demi Moore in der Rolle der Mama, die selbst von Liebespein gebeutelt ist, hatten fast nur die Chance, Kopien ihrer Vorgängerinnen abzuliefern. Ganze Dialogpassagen und Szenen mussten sie nahezu eins zu eins nachspielen. Und das wirkt angestrengt. Wesentlich: Spielte das Original in einem Paris fern touristenlockender Schönheit, wurde die Story nun in ein von durchgestylten Menschen bevölkertes Hochglanz-Chicago verlegt. Das mutet alles sehr glatt und steril an und damit wenig glaubwürdig. Das Original (2010 bei Delphi auf DVD erschienen) ist dem Aufguss eindeutig vorzuziehen.
Peter Claus
LOL, von Lisa Azuelos (USA 2012)
Bilder: Constantin Film
- „Rosenmontag For Future“ Oder: Lachen schult das freie Denken - 9. Februar 2020
- Thilo Wydra: Hitchcock´s Blondes - 15. Dezember 2019
- Junges Schauspiel am D’haus: „Antigone“ von Sophokles - 10. November 2019
Schreibe einen Kommentar