Und noch ein Endzeit-Thriller. Steven Soderbergh auf Katastrophen-Trip. Krankheit und Tod machen sich breit. Eine Seuche. Zunächst weiß niemand, wieso, warum, woher. Weltweit wird fieberhaft gearbeitet. Scharlatane und Wissenschaftler im Duell. Schließlich: Beruhigung, aber keinesfalls Entwarnung.
Der Reiz des Films: die Besetzung: Gwyneth Paltrow, Marion Cotillard, Kate Winslet, Jennifer Ehle, Matt Damon, Jude Law, Laurence Fishburne, John Hawkes, Armin Rohde. Soderbergh begründete die Star-Parade in Venedig beim Filmfestival damit, dass es für die Zuschauer einfacher sei, einem komplexen Erzählungsgeflecht zu folgen, wenn viele bekannte Gesichter für Orientierung sorgen. Stimmt. Die Akteure sind das A und O. Soderbergh selbst setzt eher auf Verschleierung. Der Film beginnt mit der Einblendung „Tag 2“. Es folgen weitere Tage. Erst am Ende wird auf „Tag 1“ zurückgeblendet. Das wirkt ein wenig billig.
Ansonsten wird die Seuchen-Story konventionell abgewickelt. Was kein negatives Urteil ist. Szenen privater und gesellschaftlicher Katastrophenmomente wechseln geschickt ab, die Spannung wird durchweg gehalten. Meist kühl, sachlich, bekommt die Erzählung eine knackige Schärfe.
Peter Claus
Contagion, Steven Soderbergh (USA, Vereinigte Arabische Emirate 2011)
Bilder: Warner
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