Frauen sind eben besser. Schöner ohnehin, auch das ist eine empirische Erfahrung, für die indessen keine Erhebung des Institutes für empirische Forschung vonnöten war.
Aber eben auch: besser. Interessierter, offener. Es lesen deutlich mehr Frauen, nämlich 76 Prozent, als Männer, die es auf 63 Prozent bringen. Das liegt nicht nur daran, dass Frauen länger leben und also als Witwen mehr Zeit haben. Frauen sind, bei gleichem Bildungsgrad, im Schnitt interessierter als ihre Männer. Sie wird in der Regel eher zu einem Theaterbesuch zu überreden sein als er. Womöglich liegt das auch am noch immer verschiedenen Selbstverständnis der Geschlechter: Der Mann als solcher neigt eher dazu, in seiner Selbstwahrnehmung ein Wert als solcher zu sein, der keiner weiteren Aufwertung bedarf. Wir sollten, bei diesem unterschiedlichen Sensibilitäts-Potenzial, dankbar sein, dass nur Frauen Mütter werden: Leselust muss nicht sein, bedingungslose Kinderliebe schon.
Text: Henryk Goldberg
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