Familie Fuchs philosophiert
Der amerikanische Regisseur Wes Anderson hat Roald Dahls Geschichte „Der fantastische Mr. Fox“ in einen wunderbaren Puppen-Action-Nachdenk-Film verwandelt.
Gewöhnlich beginnt die Rezension eines Films wie Der fantastische Mr. Fox mit der Frage nach der doppelten Adressierung. Ist es ein Kinderfilm, der auch Erwachsenen etwas bietet? Oder ist es ein Erwachsenenfilm, der sich als Kinderfilm maskiert? Erlaubt er Kindern einen kritischen Blick in die Erwachsenenwelt? Oder rekonstruiert er für Erwachsene eine Kindheit, die es nie gab?
Der Regisseur Wes Anderson – wir haben nichts anderes von ihm erwartet – treibt die doppelte Adressierung, die bereits in der Vorlage von Roald Dahl steckt, erst einmal auf die Spitze. Lustig, bunt und spannend geht es zu, doch unvermittelt fragt Mr. Fox seinen Sohn, was denn der »Subtext« der Sache sei. Oder er philosophiert in einer Sternennacht über seine Verurteilung zum Fuchs-Sein, »mehr so im Sinn des Existenzialismus«. Das sind die Köder, die ein erwachsener Zuschauer gern schluckt. So entsteht eine doppelte Spannung: Können die (irgendwie immer noch) wilden Tiere den Nachstellungen von drei fiesen Menschen-Bauern entkommen?
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Georg Seeßlen: Filmkritiken 2010 – 2013
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Mit Leidenschaft für den Film und mit Liebe zum Kino
52 Filmkritiken, geschrieben und veröffentlicht in den Jahren 2010 bis 2013, bieten Einblicke und Ansichten, vermitteln Zusammenhänge und Perspektiven.
Das Thema der Filmkritik ist das Filmesehen. Und Filmesehen ist eine Kunst. Und Georg Seeßlen versteht davon eine ganze Menge. Seine kompetente Übersetzung des audiovisuellen Mediums Film in Sprache ist tiefgründig, vielschichtig und bezieht aktuelle gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen mit ein.
Gehen Sie mit Georg Seeßlen auf eine Reise in die Filmgeschichte. Eine Reise in Zeit und Raum.
Bild: © 2009 Twentieth Century Fox
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